Count Raven - High On Infinity

Review

Auch das dritte COUNT RAVEN Album „High On Infinity“ wurde im Zuge der Neuauflagen re-released, ebenso wie die anderen Werke in remasterter Form. Aber der Reihe nach. Ursprünglich erschien das Werk der schwedischen Doom Metal Götter 1993 und zeigte die Band in gewohnt bestechender Form. Nur einige Monate nach „Destruction Of The Void“ eingespielt, finden sich auch hier wie auf allen Werken keinerlei Lückenfüller, sondern nur wie gewohnt erhabene, epische Doom Metal Hymnen, versehen mit dem Qualitätssiegel COUNT RAVEN. Nein, auch nur ansatzweise schwaches Material sucht man unter diesen Epicmonstern von Songs wirklich vergebens. Unverbraucht und in gewohnter, groovender Manier rockte die Band hierauf und schuf einen weiteren, unsterblichen Klassiker. Auch das Drittwerk überzeugt durch fesselndes Songwriting, gewaltige Heavyness und diese besondere Magie, welche die Musik der Ausnahmeband ausmacht. Wobei fairerweise angemerkt werden muß, dass auf dem direkten Vorgänger doch ein, zwei Hits mehr zwischen all den wirklich genialen Stücken hervorstechen. Die Scheibe beginnt jedoch gleich mit einem Hit vor dem Herrn: der Opener „Jen“, einer der besten Doom Songs aller Zeiten, geht gleich in die Vollen und zeigt, dass der Rabe wieder fliegt. Weitere Highlights sind das sich textlich um Kindesmissbrauchs drehende „Children’s Holocaust“, das mit dezentem Keyboardeinsatz versehene „Masters Of All Evil“, das eingängige und recht flotte „High On Infinity“ sowie das Keyboardstück „Cosmos“. Wobei sicherlich jeder COUNT RAVEN Jünger seine eigenen Favoriten hat. Erkennungsmerkmale sind nach wie vor neben dem charismatischen, an Ozzy Osbourne erinnernden Gesang von Dan Fondelius, die typischen, zähen Gitarrenmelodien, die brachialen Bassläufe von Tommy Erikson und auch das wuchtige Drumming Christer Peterssons. So verbindet sich reinster, traditioneller Heavy Metal der Achtziger mit den Urvätern, den Vorreiteren BLACK SABBATH und PENTAGRAM zu einem gewaltigen, eindringlichen, doom-metallischem Schmelztigel. Es gibt viele gute Bands, aber nur wenige verstehen es, auch nach Jahren so zu verzaubern. Aufgewertet wurde das Album noch durch den Bonustrack „“Chrittes Triumph“, wobei es sich hierbei um den Song „Hippies Triumph“ vom „Destruction Of The Void“ Album handelt, allerdings eingesungen vom Ursänger Christian Linderson, welcher die Band Richtung SAINT VITUS verließ. Die Linernotes stammen übrigens von SOLSTICE’s Richard Walker. Vom Remastering merkt man nicht allzu viel, was allerdings auch nichts ausmacht, denn im Original war die Platte schon ziemlich druckvoll und fett. Feine Sache!

08.08.2006

Geschäftsführender Redakteur (stellv. Redaktionsleitung, News-Planung)

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