Crimfall - Amain

Review

Ein eiskalter Sturm zieht auf und fegt ohne Gnade über verwüstete Landstriche inmitten düsterer Wälder und verwunschener Gebirge. Daneben wüten Schlachten unserer Ahnen – erbittert, harsch und roh. Ein Schild symbolisiert Schutz vor feindlichen Mächten, deren vergossenes Blut die Hoffnung auf ein Ende des Krieges und den Triumph des Stärkeren bekräftigt. Das Cover-Artwork von Finnlands Epic-Metal-Band CRIMFALL zu ihrem Album „Amain“ könnte ein Ausschnitt dieses Szenarios sein.

CRIMFALL laden auf „Amain“ zu ihrem drittes Abenteuer ein

Seit 2007 haben CRIMFALL zwei Alben veröffentlicht, welche beide durch epische Soundlandschaften zu beeindrucken wussten. Vor allem Freunde großgedachter Musik mit Sound-Effekten und orchestralem Bombast sind angesprochen worden. In den sechs Jahren nach „The Writ Of Sword“ haben sich die Finnen um Gitarrist Jakke Viitala auf das nächste Gefecht vorbereitet und veröffentlichen mit „Amain“ ihr Labeldebüt bei Metal Blade Records. Dabei bleibt die Band ihrem Schema treu und komponierte eine dreiviertel Stunde melodischen Metal irgendwo zwischen ENSIFERUM, ELUVEITIE und EPICA – samt Intro, Single-Kandidaten und Longtracks.

 

Zu den Highlights auf „Amain“ zählen ohne Frage der Opener „The Last Of Stands“, welcher nach dem Intro aus den Boxen knallt, sowie der letzte Track mit dem Titel „Until Falls The Rain“. „The Last Of Stands“ wurde ausgekoppelt und auf Youtube als Vorgeschmack zum Album gezeigt. Nicht ohne Grund, denn der Song hat unter anderem den markantesten Refrain des gesamten Longplayers vorzuweisen und ist dennoch so facettenreich und verspielt, dass man ihn nicht gleich beim ersten Hören komplett verarbeiten kann. Er wächst nach und nach, entfaltet sich und erscheint am Schluss in seinem vollen eiskalten Glanz. Wer noch mehr folkige Atmosphäre mag, sollte „Amain“ bis zum Ende durchhören. Denn auf „Until Falls The Rain“ rücken die Effekte noch mehr in den Vordergrund. Mystische Sprechparts und der bezaubernde Klargesang von Helena Haaparanta vereinen sich mit harten Gitarrenriffs und dem wüstem gutturalen Gesang von Mikko Häkkinen. Zum Schluss zieht erneut ein Regenschauer auf, der das Album ausklingen lässt – ohne dabei die großen Erinnerungen an die letzte dreiviertel Stunde wegzuspülen.

„Amain“ ist letztlich die logische Fortführung der vorherigen beiden Alben. Auch hier ist anzumerken, dass das Album in Gänze gehört werden sollte, da einzelne Teile des „Ten Winters Apart“-Quartetts alleine abgespielt nicht so eindrücklich wirken, wie im direkten Zusammenhang mit den anderen Songs.

18.08.2017
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