Cruachan - The Living And The Dead

Review

CRUACHAN könnten so etwas wie die Begründer des Irish Folk Metals sein. Die Band um Sänger und Multiinstrumentalist Keith Fay hat sich 2020 zu großen Teilen neu aufgestellt und bietet nun mit „The Living And The Dead“ ihr erstes neues Album seit dem 2018er-Werk „Nine Years Of Blood“ feil. Zudem ist es das erste Werk nach der nun abgeschlossenen „Blood“-Trilogie. Ob sie damit auch nach über 30 Jahren Bandbestehen noch überzeugen können?

CRUACHAN haben sich den Artikeln verschrieben

Die irische Band ist nicht die erste, die auf die Idee kommt, ganze Alben nur mit Songtiteln auszustatten, die mit „The“ anfangen. Dadurch soll wohl ein zusätzlicher, erzählerischer Charakter gewonnen werden. Musikalisch hingegen ist trotz neuer Besetzung alles beim Alten, der Folk Metal, der hier dargeboten wird, kommt manchmal mit der nötigen Portion Epik, mal mit einer ordentlichen Prise Schwarzmetall um die Ecke.

Für „The Living And The Dead“ haben CRUACHAN eine ganze Menge Gäste eingeladen, die alle aufzuzählen würde an dieser Stelle den Rahmen sprengen. Die wohl bekanntesten Namen sind Vreth von FINNTROLL, der seine Growls auf „The Ghost“ zum Einsatz bringt, Jon Campling, der in einem „Harry Potter“-Film einen Todesser gespielt hat und sich neuerdings auch mit Musik einen Namen macht, Stu Dixon, der auch bei VENOM Gitarre spielt und auch John Fay ist wieder am Start, der zeitweise vollwertiges Bandmitglied war, nun aber immer noch gerne aushilft.

Was CRUACHAN schon immer ausgezeichnet hat war die Beschäftigung mit den irischen Mythen und Legenden und den dadurch frischen – oder originalen, die Band bezeichnet sich immerhin als erste wahre Folk Metal Band – Ansatz an das Folk-Metal-Genre im Allgemeinen. Black-Metal-lastige Stücke wie „The Queen“ funktionieren hier genau so gut wie instrumentale Feierlieder wie „The Festival“. „The Ghost“ ist zeitweise schon sehr im Death Metal verwurzelt, dazwischen gibt es natürlich auch viele klassische Folk-Metal-Stücke wie „The Hawthorn“, „The Crow“ oder „The Children“.

„The Living And The Dead“ ist für alle, die keine Geigenallergiker sind

Wie schon auf den vorangegangenen Alben der Band, muss man sich auch auf „The Living And The Dead“ mit allerhand folkigen Instrumenten arrangieren. Es ist aber angenehm, dass auch den klassischen Metalinstrumenten genug Raum gegeben wird und kein Element ein anderes überlagert. Die Produktion ist zeitgemäß, druckvoll und klar ausgefallen. Auch wenn der herausstechende Überhit fehlt, haben CRUACHAN sich hier mit ihrem neuen Lineup erneut beweisen können.

22.03.2023

Redakteur für alle Genres, außer Grindcore, und zuständig für das Premieren-Ressort.

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