Crystal Viper - Tales Of Fire And Ice

Review

Nur zwei Jahre nach „Queen Of The Witches” stehen CRYSTAL VIPER mit ihren „Tales Of Fire And Ice” erneut auf der Matte. Marta Gabriel und ihre Männer haben abermals geklotzt, nicht gekleckert. Soviel steht schon nach einem Durchgang fest. Die Polen haben sich wohl endgültig aus ihrem kreativen Tief von vor sechs Jahren herausgearbeitet. Es dominiert nach wie vor die Stimme von Marta das Geschehen, die dabei von feinstem traditionellen Metal umhüllt wird.

So geht Power Metal

Nach kurzem Intro legen CRYSTAL VIPER standesgemäß mit dem als erste Single ausgekoppelten Opener „Still Alive“ los. Die Nummer kommt schön knackig aus den Boxen. Guter Song, der von Martas Gesang wunderbar getragen wird. Man hat aber irgendwie das Gefühl, dass das nicht der perfekte Opener für ein Heavy Metal Album ist. Der kommt dann direkt im Anschluss mit „Crystal Sphere“ um die Ecke. Hier treten die Polen schön das Gaspedal durch. Nach einer getragenen Bridge mäht der Refrain alles nieder. So geht Power Metal. Die zweite Single „Bright Lights“ schlägt in die gleiche Kerbe und ist so etwas wie das heimliche Highlight auf dem Album. Der Ohrwurmrefrain zwingt den Hörer förmlich in die Knie. Ganz großes Kino. Danach wird es mit „Neverending Fire“ etwas bedächtiger. Der getragene Song lebt abermals von Martas Stimme, die heuer wieder das gewisse Etwas besitzt. Trotzdem ist die Nummer hart genug, um nicht als Rohrkrepierer durchzugehen und kann zudem mit einem gelungenen Spannungsbogen aufwarten. Der Rest der Scheibe pendelt zwischen den Extremen ruhigere Songs/knackiger Power Metal hin und her, kann die Qualität der beschriebenen Stücke aber problemlos halten.

Die Polen erfinden sich nicht neu, liefern aber Qualität ab

Welche Erkenntnis ziehen wir also aus „Tales Of Fire And Ice“? CRYSTAL VIPER erfinden sich nicht neu. Das brauchen sie aber auch nicht, da die Ingredienzien schon seit Bandgründung die gleichen sind. Der traditionelle Power Metal gepaart mit Martas starkem Gesang machten schon immer die Basiszutaten des CRYSTAL VIPER Sounds aus, so auch auf „Tales Of Fire And Ice“. Die Produktion (übernommen von Martas Ehemann Bart) kann sich ebenfalls hören lassen. Modern, aber dennoch ganz dem Sound der Band entsprechend, hat der Mann eine starke Leistung gezeigt. Manchem könnte der Sound ein wenig zu glatt poliert vorkommen, jenen sei aber gesagt, dass die Gitarren beispielsweise noch genügend Druck aufbauen und schön heavy aus den Boxen kommen.

Jeder Metaller darf ein Ohr riskieren

Als Fazit bleibt zu sagen, dass CRYSTAL VIPER ein weiteres starkes Album aufgenommen haben, das nun das Licht der Welt erblickt. Wer mit Martas Gesang nichts anzufangen weiß, lässt natürlich auch die Finger von „Tales Of Fire And Ice“. Alle anderen Metaller sollten mal ein Ohr riskieren, denn CRYSTAL VIPER haben eine starke Leistung auf dem aktuellen Album erbracht. Keine Ausfälle, dafür aber ein paar Hits. Mehr braucht man eigentlich nicht.

26.11.2019
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