Darkness - Blood On Canvas

Review

DARKNESS gehören zu den Thrash-Metal-Bands, die trotz Legendenstatus im inneren Fankreis nie den großen Durchbruch schafften. Die Essener Knüppeltruppe wird dieses Jahr 40 Jahre alt und veröffentlicht mit „Blood On Canvas“ ihr sechstes Album – das dritte nach der Reunion. Drummer Lacky und Gitarrist Arnd sind Konstanten in der Besetzung, während sich Sänger Lee und Bassist Ben im letzten Jahrzehnt dazugesellten. Ganz neu dabei ist mit Dominik Rothe, der nicht nur der Saitenhexer von TASKFORCE TOXICATOR und SCANNER ist, sondern auch ein geschätzter Kollege aus unserer Redaktion.

DARKNESS malen ein blutiges Thrash-Gemälde

Vor sechs Jahren erschien „First Class Violence“, danach kam Corona und der Besetzungswechsel. Davon ließen sich DARKNESS nicht abschrecken, denn sie liefern immer noch den Qualitäts-Thrash „made in Germany“, den die Hörer von ihnen gewohnt sind. Auf „Blood On Canvas“ schießen uns aggressive Riffsalven entgegen und Fronter Lee spuckt seine Textzeilen mit einer gehörigen Portion Aggression ins Mikrofon.

Von einer Thrash-Metal-Kapelle verlangen wir ein hohes Tempo innerhalb der Songs, ab und zu einen guten Stampfer und bloß keine Ballade. Diesen Anspruch erfüllen DARKNESS und liefern mit „Wake Up In Rage“ oder „This And My Heart Beside“ genug Material, um das Kopfhaar in Bewegung zu bringen. Das Album überzeugt zudem mit präzise gespielten Gitarrensoli.

Auf der Habenseite von „Blood On Canvas“ steht ganz klar die musikalische Leistung der einzelnen Akteure. Der druckvolle Mix unterstützt die sägenden Gitarren und das präzise Schlagzeugspiel. Lees Gesangsfarbe ist sehr rau und klingt, als wäre sie direkt den 1980ern entsprungen. Auch wenn ein Smash-Hit ausbleibt, fällt kein Song negativ auf. Besondere Beachtung verdient der Titeltrack am Ende der Platte, denn er hebt sich durch Überlänge sowie komplexer Songstruktur und Dramaturgie vom Rest des Albums ab.

„Blood On Canvas“ – amtliche Prügelei

Thrash-Fans können mit „Blood On Canvas“ nichts verkehrt machen. DARKNESS zaubern hier einige gute Songs aufs Parkett, die die Clubs zum Beben bringen werden. Auch wenn zur Oberliga der letzte Kick fehlt, so zeigen die alten Recken, dass in ihnen viele gute Songideen stecken. Somit ist auch Album Nummer drei nach der Reunion eine runde Sache.

19.04.2024

Redakteur für alle Genres, außer Grindcore, und zuständig für das Premieren-Ressort.

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