Death Dealer Union - Initiation

Review

DEATH DEALER UNION konnten vermutlich auch wegen ihrer Frontfrau recht schnell zu Bekanntheit und einem Labeldeal mit Platzhirsch Napalm Records gelangen, da sich dort niemand anders als Lena Scissorhands von INFECTED RAIN verdingt. Diese stieß erst 2022 zur 2019 gegründeten Band und die beiden im Vorfeld veröffentlichten Musikvideos stießen auf eine positive Resonanz. Das nun vorliegende Debütalbum „Initiation“ geht dabei in eine andere musikalische Richtung als Lena Scissorhands‘ Hauptband, wir dürfen also kein INFECTED RAIN 2.0 erwarten.

DEATH DEALER UNION sind nicht so hart wie ihr Name

Wir bewegen uns auf „Initiation“ zwar schon auch grob im Modern- und Alternative Metal, aber sowohl die Instrumente als auch Scissorhands‘ Gesangsleistung sind handzahmer als bei ihrer Hauptband. Ihre wohlklingende Klargesangsstimme nimmt hier die dominierende Rolle ein und Screams werden in manchen Songs zwar auch für ganze Strophen genutzt, sind aber prozentual weniger vorhanden. Dabei orientiert sich die Band mal ein bisschen an EVANESCENCE, insbesondere wenn es um sphärische Refrains wie in „Mythos“ geht. Insgesamt fallen Vergleiche mit Bands aber schwer, der Sound weist viel Eigenständigkeit auf.

Trotzdem fällt auf, dass abseits der guten Gesangsleistung das musikalische Fundament oft etwas seicht wird. Die Songstrukturen sind zwar teils von spannenden elektronischen Spielereien unterlegt, aber das Strophenriffing hebt sich nur selten vom gutklassigen Standard ab. Dennoch fehlt ein ausschlaggebender Hit. Der Opener und als Video-Single ausgekoppelte Song „The Vow Of Silence“ wäre hier noch am ehesten zu nennen. Ansonsten finden sich in vielen Songs eher kleinere Elemente, die einen aufhorchen lassen.

„Initiation“ lebt in vielen Momenten von seiner Sängerin

DEATH DEALER UNION haben ein solides Debütalbum geschaffen. Es bleibt nur die Frage zurück, wie es mit einer anderen Sängerin oder gar einem Sänger angekommen wäre. Lena Scissorhands ist einfach ein Profi und hat eine unglaubliche Bühnen- und Videopräsenz, sodass insbesondere Fans von der Frontfrau einen Grund haben, sich diese Scheibe ins Regal zu stellen.

15.09.2023

Redakteur für alle Genres, außer Grindcore, und zuständig für das Premieren-Ressort.

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