Infected Rain - The Devil's Dozen

Review

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Gut anderthalb Jahre sind vergangen, seit die 2008 im moldawischen Chişinău gegründete Progressive-Modern-Metal-Band INFECTED RAIN ein aufwendiges Streaming-Konzert produzierte und unter dem Titel „The Devil’s Dozen“ für einige Tage online stellte. Das am 26.11.2021 aufgezeichnete Event steht nun erstmals zur Veröffentlichung auf insgesamt vier Datenträgern an. Erscheinen wird „The Devil’s Dozen“ als 2CD-Digipak + DVD + BluRay, pünktlich zum 15-jährigen Bestehen der Band.

INFECTED RAIN – wirklich ein herausragender Liveact?

Dieser Ruf eilt der fünfköpfigen Combo um die ebenso stimmgewaltige wie charismatische Sängerin Elena Cataraga – wohl besser bekannt unter dem Pseudonym Lena Scissorhands – jedenfalls voraus. Dass dies keine Fantastereien allzu eifriger Hardcore-Fans sind, bewies die Band spätestens im letzten Sommer bei Festival-Auftritten auf dem Summer Breeze und in Wacken, als es viele positive Reaktionen gab.

Das fünfte Studioalbum „Ecdysis“ (2022), das in den deutschen und schweizerischen Albumcharts respektable Positionen einheimste, erschien erst einige Wochen später, sodass „The Devil’s Dozen“ ohne das brandneue Songmaterial eingespielt wurde.

Dennoch bietet „The Devil’s Dozen“ auf den beiden CDs satte 21 Tracks – quasi eine Melange aus älteren und neueren Stücken als Expedition durch die gewiss nicht langweilige Bandgeschichte. Die Setlist kann sich sehen lassen, d. h. die bekanntesten und stärksten Songs sind am Start. Anspieltipps sind jedenfalls „Black Gold“, „Passerby“, „Orphan Soul“, „The Earth Mantra“, „Freaky Carnival“ und natürlich die atmosphärische Gänsehaut-Ballade „Storm“, bei der Lena ihre schöne und ausdrucksstarke Klarstimme zur Geltung bringt – sicher ein Highlight des Events.

Eine beeindruckende Live-Performance auf DVD/BluRay

Als Appetizer wurden in diesem Jahr bereits zwei visuelle Mitschnitte vorab ins Netz gestellt. „The Earth Mantra“ (s. u.) ging am 7. Februar online; „Storm“ folgte am 14. März. Die beiden Releases gaben schon einen Vorgeschmack auf das, was die Zielgruppe erwartet: eine optisch fesselnde Lightshow, spacig anmutende Effekte und Lichtkontraste, sowie eine überaus dynamische und bissige Band, die mit ihrer melodischen und emotionalen Brutalität keine Gefangenen macht. Die energiegeladene Performance nimmt die Sinneszentren über anderthalb Stunden hemmungslos in Anspruch. Zeit zum Durchatmen bleibt da kaum, sieht man von der kurzen Dankrede mal ab, die Frontfrau Lena Scissorhands an Freunde und Familie richtet.

Ohnehin dominiert der quirlige Wirbelwind das Spektakel in gewohnter Manier. Dass Lena nicht nur optisch eine schillernde Figur darstellt, sondern auch gesangstechnisch ein breites Spektrum abdeckt, ist wohl kein Geheimnis mehr. Growls, Screams, Klargesang – der Facettenreichtum der talentierten Sängerin ist schon ein Phänomen.

Nicht nur für die Fanbase eine lohnende Anschaffung

Für die treue Fanbase dürfte „The Devil’s Dozen“ mithin Pflichtmaterial sein. Da das umfangreiche Werk aber auch als „Best Of“ durchgehen könnte, eignet es sich zudem als perfektes Einsteigerwerk für diejenigen, die ihren Horizont erweitern oder modernere Spielarten des Metals für sich erschließen wollen. Hinzu kommt die bombastische Produktion mit wuchtigem Sound, einer essenziellen Tracklist, effektiven Bangern sowie Lenas bockstarker Gesangsleistung.

Klar, das Teil ist nicht ganz billig. Um die 30 Euronen muss man schon hinlegen, doch das gute Preis-Leistungs-Verhältnis rechtfertigt die Investition allemal.

11.04.2023

Redakteur | Schwerpunkte: Classic Metal, Female Fronted Metal, Hard Rock

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