Disbelief - Worst Enemy

Review

Die Bombe ist gefallen, aus Städten sind Ruinen erwachsen, die Sonne verbirgt sich hinter den Aufwirbelungen der zerstörten Oberwelt – inmitten des apokalyptischen Szenarios erheben sich DISBELIEF mit dem wiedergewonnenen Karsten Jäger und zerblasen mit ihren Songs voller Hass, Wut und Verzweiflung jegliche Hoffnung auf bessere Tage.

Auf das, was die Hessen mit „Worst Enemy“ auf die gespannte Musikwelt losgelassen haben, konnte niemand gefasst sein. Intensiv, energiegeladen, verzweifelt, hasserfüllt, dicht, abgrundtief, düster – nichts davon kann die Musik passend beschreiben und doch trifft alles zu. DISBELIEF haben es geschafft, eine Scheibe abzuliefern, die man nicht hört, sondern erlebt. Das Album verbindet etliche Stilelemente des Death Metal und Grindcore zu dem, was man nach dem 1. Mai 2001 wohl nur noch als DISBELIEF Metal kennen wird.

Teilweise erinnern mich die Riffs ein wenig an alte SEPULTURA Sachen (vor allem „Survive“), nur dass „Worst Enemy“ Welten weiter ist – die Songs sind nicht chaotisch, sondern immer nachvollziehbar. Trotzdem grooven die Lieder ziemlich, auch wenn der Begriff in Anbetracht der Grundstimmung deplaziert wirkt. Einzig „Denial“ tanzt ein wenig aus der Reihe und wirkt geradezu balladesk und ruhig im Vergleich zu den anderen Propheten des Fimbulwinters. Die intensiven Death Vocals von Karsten Jäger sind einer der Grundpfeiler der Scheibe, wobei das enge Zusammenspiel der Instrumente sein übriges tut. „Worst Enemy“ ist mit ziemlicher Sicherheit eines der größten Alben dieses Jahr, nicht nur aus deutschen Landen.

Man könnte seitenlang versuchen, dieses Werk adäquat zu beschreiben – man kann es auch lassen. Wer Interesse an „Worst Enemy“ hat, sollte die CD selbst erleben…

30.04.2001
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