Doro - Fight

Review

Mein Gott, womit habe ich das verdient – die neue „Doro“ soll von mir besprochen werden. Na gut – it´s a dirty job, but somebody´s gotta do it ! Also los: Nachdem ich die kleine Blondine, die inzwischen auch in die Jahre gekommen ist, erst kürzlich auf der Bühne in Balingen beim „Bang-Your-Head“-Festival gesehen habe, muss ich gestehen, dass die Sängerin live aufgrund ihres Charismas durchaus überzeugen kann. Einige ihrer alten Songs waren sogar noch auf meiner „Festplatte“ (oder Gehirn ?!) verankert. Das grosse Problem, das ich stets mit Doro-Outputs habe, ist ihre „Rockröhren“-Stimme, die mir einfach nicht gefallen will. Irgendwie steht diese für alles, was ich am Metal-Zirkus nicht mag: Besoffene, herumgröhlende Proleten-Fans, die überall hinkotzen; verschmutzte Dixie-Klos auf Open Airs und haufenweise Müll, der von den Besuchern einfach liegengelassen wird. Musikalisch startet das neue Album erstaunlich agressiv: Der heftige Titeltrack ist zugleich die neue Einzugshymne von Box-Weltmeisterin Regine Halmich. Zum Song „Descent“ hat die Düsseldorferin sogar Peter Steele in den Studiokeller gezerrt, der im Duett mit ihr herumdüstert. Zur Mitte hin wird es dann wieder gewohnt hardrockig-melodisch und auch gehörig balladesk. Musikalisch nette Lieder wie „Legends never Die“; „Sister Darkness“ oder vor allem „Wild Heart“ sind wirklich gut, wenn nicht…(siehe oben). Übrigens: Dass Doro aus Düsseldorf kommt, lässt sich trotz der kosmopolitischen Bandzusammenstellung (vorwiegend US-Boys) nicht verleugnen – der Akzent in ihrem Liedgut verrät sie immer noch. Beim obligatorischen deutschen Track „Hoffnung“ (Remember: „Für immer“ ?) entfällt dieser natürlich und macht den Song für mich zu meinem Highlight. Diesen findet sogar meine Freundin gut, höhö… Fazit: Sechs Punkte meinerseits dürften in Ordnung gehen. Der limitierte Digipack enthält übrigens einen Bonustrack, falls man von der Mucke nicht genug bekommen sollte …

02.08.2002
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