Eidolon - Coma Nation

Review

EIDOLON standen schon immer für tonnenschwere Dampfhammer, und sie sind ihrem Ruf auch mit ihrem jüngsten Output „Coma Nation“ treu geblieben. Derart rifforientierte und gitarrendominierte schwermetallische Stahlgewitter, wie sie die 10 neuen Tracks darstellen, gibt es heute nur noch selten. Absolut schnörkellos und auf den Punkt, dieses Album ist einfach tödlich präzise ins Ziel gesteuerter Stahl in Reinkultur. Die kanadische Combo zieht, wie schon auf dem klasse Vorgängeralbum „Hallowed Apparition“, alle Register und beweist mit kraftvoll-düsteren Songs wie „Coma Nation“, „Hunt You Down“ und „The Pentacle Star“ eindeutig, dass sie ihrem Standard treu geblieben sind. Nach all dem Lob soll nun aber auch nicht verheimlicht werden, dass EIDOLON zwar immer noch sehr eigenständig und frisch, auf der anderen Seite aber manchmal ein Stück zu unflexibel und festgefahren in ihrem Songschema erscheinen. Selten bricht mal ein Lied aus dem Grundschema aus, so dass man zwar nach dem vollständigen Genuss von „Coma Nation“ den Eindruck hat, eine geile Platte gehört zu haben, letztlich aber kaum zwischen einzelnen Songs differenzieren kann. Der Wiedererkennungswert müsste mit anderen Worten noch größer sein, um eine (noch) höhere Wertung zu rechtfertigen. Technisch haben es die Drover-Brothers und Konsorten allerdings faustdick hinter den Ohren. Fazit: Wer den vielzitierten „eunuchigen“ Power-Metal verabscheut und mal wieder kernige Speed-Attacken der amerikanischen Machart aus seinen Speakern vernehmen möchte, der sollte sich schleunigst in den nächsten Plattenladen begeben, um dort ein Exemplar von „Coma Nation“ zu erwerben. Es lohnt sich!

09.06.2002
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