Fleshcrawl - Soulskinner

Review

Mit „Soulskinner“ lassen die deutschen Todesbleier von Fleshcrawl ihr mittlerweile sechstes Studioalbum auf die Menschheit los. Mit dessen Vorgänger „As Blood Rains From The Sky – We Walk The Path Of Endless Fire“, der allerorts sehr gute Kritiken einfahren konnte, haben die Mannen um die Bandgründer Stefan Hanus und Bastian Herzog bei den Fans eine ziemlich hohe Erwartungshaltung erzeugt, die sie in meinen Augen mit ihrem neuen Werk nur stellenweise voll erfüllen können. Wirklich neu und aufregend ist nicht, was mir aus den Boxen entgegendröhnt. Dies ändert aber nichts daran, dass Fleshcrawl auf „Soulskinner“ weiterhin qualitativ hochwertigen, soliden, technisch absolut versierten, melodischen Death Metal bieten, dem aber meiner Meinung nach die gewissen Momente, die eine CD besonders machen, ein wenig abgehen. Die absoluten Highlights dieses Albums sind der die Platte eröffnende Titeltrack, der vor allem durch seine treibenden Gitarren zu überzeugen weiß, der schnelle Stampfer „Carved In Flesh“, der mit einigen Thrashanleihen daherkommt, das langsame, melodiöse „The Forthcoming End“, das mich ein wenig an Hypocrisy erinnert, und die die Platte beschließende Fleshcrawl-Interpretation des Priest-Klassikers „Metal Gods“, die zeigt, dass auch solche Songs im Death-Metal-Gewand uneingeschränkt funktionieren können. Ein ganz großer Pluspunkt dieses Silberlings sind mit Sicherheit noch die Vocals von Sven Gross, die aufgrund des ihnen innewohnenden Hasses sehr aggressiv und mit hoher Intensität rüberkommen. Leider sind aber auch einige nicht mehr als mittelmäßige Songs auf „Soulskinner“ enthalten, die man zwar gut hören kann, die aber keine größere Langzeitwirkung entwickeln und somit in der grauen Masse der Veröffentlichungsflut verschwinden dürften. Ein weiterer Schwachpunkt ist der manchmal etwas verunglückte Klang des Schlagzeugs, das vor allem in schnellen Passagen durch sein Geknatter (z.B. bei „Deathvastation“) schnell nervig wird. Trotzdem hat sich „Soulskinner“ seine sieben Punkte redlich verdient, zumal die fünf Musiker absolute Könner ihres Fachs sind, die mit ihrem neuen Album solide Arbeit geleistet haben, die einem trotz genannter Schwächen Vorfreude auf die im Januar anstehende Tour mit Bolt Thrower macht.

02.12.2001
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