Fleshgod Apocalypse - Labyrinth

Review

FLESHGOD APOCALYPSE melden sich nach dem Labeleinstand vor zwei Jahren bei Nuclear Blast Records endlich mit ihrem neuen Werk namens “Labyrinth“ zurück. Und dabei hätte der Albumtitel nicht passender gewählt werden können, denn ebenso wie Labyrinthe aus langen und verzwickten Gängen bestehen, ist auch die Musik der Italiener nicht schnell zu durchlaufen und es braucht eine lange Zeit, alle Facetten und Details zu erkennen.

Wer FLESHGOD APOCALYPSE kennt, weiß, dass hier ein wahrer musikalischer Overkill aus technischem Death Metal und komplexer Klassik auf der Tagesordnung steht. “Labyrinth“ ist dabei aber nicht nur die logische und konsequente Weiterentwicklung zu “Agony“, denn die Musiker gehen nicht nur auf Nummer sicher, sondern wagen auch das ein oder andere kleine Experiment, ohne ihre Trademarks komplett über Bord zu werfen. Dabei fällt es extrem schwer, einzelne Stücke auf “Labyrinth“ besonders hervorzuheben, denn wie auch beim Vorgänger sind auch hier alle elf Kompositionen geschickt durch Samples und fließende Übergänge miteinander verwoben. Somit sorgt man dafür, dass man dieses Album am besten am Stück und bei voller Lautstärke genießt. Jeder Song lebt vom Kontrast zu den anderen Stücken, wodurch “Labyrinth“ einen unglaublich organischen aber auch epischen Touch erhält, trotzdem aber niemals die Songs selbst aus dem Auge verliert. So gibt es verstärkt zu Gunsten der Dynamik auch den ein oder anderen schwer groovenden Part wie beispielsweise in “Minotaur (Wrath Of Poseidon)“ oder “Pathfinder“.  Außerdem ist wieder Veronica Bordacchini als Sopranistin mit am Start, was besonders in “Epilogue“ für eine überraschende Abwechslung sorgt. Aber all diese kleinen Änderungen bedeuten zu keiner Sekunde, dass FLESHGOD APOCALYPSE inzwischen weichgespült klingen, was gerade das abschließende Gespann aus “Under Black Sails“ und dem zurückhaltenden Titelsong nochmals untermauern. Ganz im Gegenteil: “Labyrinth“ bietet eben genau die brachiale Klasse, die die Italiener schon seit Jahren auszeichnet, nur eben erwachsener, komplexer und auch noch ein wenig homogener.

FLESHGOD APOCALYPSE ist mit “Labyrinth“ ein mächtiger Schlag gelungen. Technisch anspruchsvoll, komplex und gleichzeitig eingängig prügeln sich die Italiener durch ihren eigenen Irrgarten und überzeugen dabei auf ganzer Linie. Fans werden sowieso zugreifen und auch jedem anderen Fan von orchestralem Death Metal kann man dieses Werk ans Herz legen.

09.08.2013
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