Gift Giver - Shitlife

Bei GIFT GIVER scheint schlechte Laune zum Alltag zu gehören. Zumindest der Titel des Debütalbums „Shitlife“ lässt diesen Schluss zu. In Kombination mit den Namen der einzelnen Songs (man nehme nur „Bastard“ oder „Scumbag Pt.2“) ergibt sich schlussendlich ein deutliches Bild. Abgerundet wird es durch unzählige „Fucks“ innerhalb der Texte und eine ganze Armada an Breakdowns und Stakkato-Riffs.

„Shitlife“ bietet also in der Theorie einen epxlosiven Cocktail aus vielem, was in der modernen Metal-Welt angesagt ist oder es einmal war. Metalcore und NuMetal, dazu kommt eine nicht unerhebliche technische Deathcore-Note und alles wird mit einer gehörigen Portion „Wut“ zum Überkochen gebracht. Allerdings bleibt bei GIFT GIVER vieles nur auf dem Papier „explosiv“, die Realität versinkt eher in einem „Bellen“ denn in wirklich schlagkräftigen Angriffen auf die Strahlemännchens dieser Welt – Hunde die bellen, ihr wisst schon …

Das soll aber keinesfalls negieren, dass „Shitlife“ ein abwechslungsreiches und wuchtig produziertes Album ist. Verschnaufpausen oder gar ruhige Zwischenspiele sind für GIFT GIVER keine Option. Mit Vollgas, etlichen Breaks und Tempowechseln geht’s über eine gute halbe Stunde. Problematisch bleibt, dass trotz der variantenreichen Versuche einen „Punch“ zu landen wenig griffiges dabei ist. „Zu oft gehört“ könnte man jetzt böswillig meinen, zu wenig geile Hooks oder zu wenig tatsächliche Brachialgewalt würden aber deutlich eher der Realität entsprechen – die häufigen Rap-Einlagen (neben viel wüstem, aber ansprechendem Geschrei) sorgen darüber hinaus für zusätzlichen Unmut meinerseits.

Schlussendlich ist „Shitlife“ überdurchschnittlich, aber bei weitem nicht mehr. Es ist erstaunlich wie viel Sprengladungen GIFT GIVER platzieren um sich endlich mal den Frust von der Seele zu ballern und am Ende dann nur bedingt ihr Ziel erreichen. Klar, Songs wie „Hellhound“ oder „Death Wish“ sind ordentliche Wutbomben, doch hängen bleibt auf lange Sicht einfach zu wenig …