Graveworm - (N)utopia

Review

Was ist bloß los mit unseren Südtirolern GRAVEWORM. Mit „As the Angels reach the Beauty“ haben sie ein begeisterndes Album hingelegt. Auch „Scourge of Malice“ konnte, bis auf die IRON MAIDEN Coverversion „Fear of the Dark“ auf breiter Ebene überzeugen. Mit „Engraved in Black“ begann die Band aber zu schwächeln. GRAVEWORM wirkten mehr und mehr als Produkt und begannen sich selbst zu kopieren. Mit „(N)utopia“ nun die Bestätigung, dass dem Black/Gothic-Sechser die Luft ausgegangen ist. Dies dürfte jedem Fan auch sofort auffallen. Sogar Neulinge merken schnell, dass hier nur Songs nach musikalischer Typenstatik geboten werden. Ob hier ein Teil der Verantwortung ihrem Label Nuclear Blast zuzuschreiben ist, sei fraglich. Fakt ist jedenfalls, dass mit dem Labelwechsel vor 2 Jahren der musikalische Abstieg begonnen hat. Um auch einen positiven Aspekt vorzuweisen, „(N)utopia“ wurde im Stage One Studio aufgenommen. Andy Classen, Garant für einen Mördersound, saß hinter den Reglern und sorgte so für mächtig Druck bei entsprechender Lautstärke. Das der beste Sound nichts nützt, wenn das Songwriting erhebliche Macken aufweist, dürfte jedoch längst bekannt sein. Unterm Strich haben sich nur zwei wirklich erwähnenswerte Nackenbrecher auf dem Album eingefunden. Zum einen sei da die mystische Midtempo-Hymne „Timeless“ oder das abschließende „MCMXCII“ zu nennen. Hier kommen die Südtiroler auf den Punkt und liefern genau das ab, was bei den restlichen Songs fehlt. Majestätische Songs, wie man es von GRAVEWORM´s Anfangsjahren gewöhnt ist. Der Rest ist leider nur gewöhnliches Blackmetaleinerlei. Auf der einen Seite hervorragend produziert, auf der Anderen eben nur durchschnittliche Einheitskost. Fans sollten sich das Album zulegen, die Erwartungen aber, bezogen auf die Alben bis 2001, etwas zurückschrauben.

16.02.2005
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