H.E.A.T - Force Majeure

Review

Es ist Sommer und auch aus Schweden kommt ordentlich Hitze rüber geweht. H.E.A.T melden sich mit ihrem neuen Album „Force Majeure“ zurück und liefern mit ihrem melodischen Hard Rock im Geiste der Pop-Rock-Helden der Achtziger den passenden Soundtrack zu kühlem Bier und Sonnenschein. Mit am Start ist dabei auch wieder Originalsänger Kenny Leckremo, der 2010 ausgestiegen war und nun seinen ehemaligen Nachfolger und Swedish-Idol-Gewinner Erik Grönwall ersetzen will. Es scheint also letztendlich wieder zusammen zu kommen, was zusammen gehört.

„Force Majeure“ – Hitze in Hollywood

Was sich auch gehört, stellt eine dementsprechend feierliche Hymne zum Fäuste recken den Einstieg in das neue Werk. Diese liefern die schwedischen Hard Rocker mit „Back To The Rhythm“, welches vielleicht ein bisschen glatt klingt, aber mit einem starken Refrain punkten kann und positive Aufbruchsstimmung vermittelt. „Nationwide“ bietet eine gute Kante melodischen Hard Rock mit 80s-Flair. „Hollywood“ wurde genau wie der Opener vorab bereits als Single ausgekoppelt und versprüht passend zu seinem Titel Haarspray-Dunst und Sunset-Strip-Atmosphäre. „One Of Us“ vermittelt anfangs Katermelancholie wie am Morgen nach einer durchzechten Nacht im legendären Rainbow und steigert sich anschließend auch wieder in einen hymnischen Refrain.

H.E.A.T – wandeln in großen Fußstapfen

Zu „Hold Your Fire“ lassen sich dann auch schon wieder die ersten Dosen Bier und Haarspray anbrechen. Hauptsache bei der Anwendung drauf achten, beides nicht durcheinander zu bringen. Bei „Paramount“ ist der bisher gelungene Pathos leider mit etwas zu dicker Glitter-Schicht aufgetragen und der Song wird dadurch selbst für die schick toupierte 80s-Gedächtnisfrisur zu klebrig. Zu „Demon Eyes“ kann dann zum Glück im Anschluss wieder der Zucker aus den Haaren geschüttet werden. Hier gibt es einen ordentlichen Schlag 80s-Metal in den Nacken, der vielleicht etwas weniger glatt produziert noch mehr Power gehabt hätte, aber trotzdem einen schönen Adrenalinkick gibt.

Der stellenweise viel zu glatt gebügelte Sound ist dann auch das einzig wirkliche Manko, das „Force Majeure“ angelastet werden kann, da das Werk so noch viel mehr Kraft und Kante besessen hätte. Die Kollegen und Landsleute CRASHDÏET haben diesbezüglich mit ihrer aktuellen Veröffentlichung etwas die Nase vorn. Musikalisch wird allerdings kaum etwas falsch gemacht, und einige Momente hätten auch in den Achtzigern zu den großen Hits gehören können. So hätte beispielsweise das abschließende „Wings Of An Aeroplane“ bestimmt damals neben DEF LEPPARD, BON JOVI und WHITESNAKE im Mainstream-Rock-Radio hoch und runter laufen können.

28.07.2022
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