Hammerfall - Renegade 2.0

Review

20 Jahre sind eine bedeutende Anzahl. Für HAMMERFALL sogar so bedeutend, dass sie 2017 „Glory To The Brave“ und 2018 „Legacy Of Kings“ remastered und in schicker Aufmachung neu veröffentlicht haben. Mit „Renegade“ sollte das eigentlich schon 2020 ebenfalls passieren. Auf ihrer Tour Anfang vergangenen Jahres spielten sie deswegen auch ein recht ausführliches Jubiläums-Medley des Albums. Wegen Corona hat es mit dem Re-Release bis zum 21. Jubiläum gedauert.

20 Jahre „Renegade“ – Als wäre es gestern gewesen

HAMMERFALL hatten wirklich einen Traumstart. Mit „Glory To The Brave“ einen Brecher von Debüt hingelegt, das Zweitwerk war auch stark, aber was sie pünktlich zur Jahrtausendwende servieren sollten, steht den beiden Erstlingswerken in Nichts nach. 2000 war der Texter dieser Zeilen erst neun Jahre alt, aber rückblickend auf dieses Jahr guckend, war es ein unglaublich starkes Veröffentlichungsjahr. „Renegade“ erschien im Herbst, am 9. Oktober und heimste durchweg sehr gute Bewertungen ein.

Und das zu Recht. Der Opener „Templars Of Steel“ gehört immer noch zu den Besten, die sie jemals geschrieben haben. „Keep The Flame Burning“ ist eine Blaupause für fast jeden ihrer Hochgeschwindigkeitstracks und wer sich beim Titeltrack nicht direkt auf oder in ein motorisiertes Kraftfahrzeug nach Wahl setzen möchte, der hat wohl keinen Führerschein. Ein perfekter Song für die (staufreie) Autobahn.

Die jungen HAMMERFALL zünden zehn Feuerwerke

„Living In Victory“ knüpft nahtlos daran an und „Always Will Be“ ist wunderbar kitschig, aber auf eine Art und Weise, die einen nicht mit Zucker zukleistert. Auch der Rest der zweiten Hälfte des Albums präsentiert mit Stücken wie „Destined For Glory“, „The Champion“ oder dem abschließenden „A Legend Reborn“ einen Haufen Hooks, welche bis heute die Konzertbesucher:innen die Fäuste in die Luft strecken lassen werden.

Doch was ist mit dem klanglichen Remaster? Hier wurde sehr behutsam vorgegangen und der Charakter des Albums ist erhalten geblieben. Die stellenweise etwas dünne Produktion des Originals, die insbesondere bei den epischeren Momenten auffiel, wich einer zeitgemäßen Nachbearbeitung und gliedert sich klanglich nun an die modernen HAMMERFALL-Werke an. Qualitativ gibt es nichts zu meckern und zumindest die ersten vier HAMMERFALL-Werke gehören in jede Sammlung von Power-Metal-Fans.

05.11.2021

Redakteur für alle Genres, außer Grindcore, und zuständig für das Premieren-Ressort.

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