Handful Of Hate - You Will Bleed

Review

Aus der Biographie ist der Split mittlerweile gestrichen, HANDFUL OF HATE aus Italien mischen wieder mit. Nach der Promokampagne zu ihrem letzten Album „Gruesome Splendour“ wollten die Schwarzkittel eigentlich das Handtuch werfen, doch offensichtlich schmeckt das Blut immer noch köstlich. Und so setzen sie mit dem mittlerweile fünften Album „You Will Bleed“ genau dort an, wo sie vor gut einem Jahr aufgehört haben.

Geboten wird kalter, rasender Black Metal der Marke MARDUK (nicht ganz so berserkerhaft), DARK FUNERAL (mit nicht ganz so mitreißenden Melodien) und 1349 (mit nicht ganz so unbarmherzigen Getrümmer, wie einst). An die Grand Elite kommen sie zwar nicht heran, können aber ziemlich dicht zu ihr aufschließen, denn das Feuer, welches sie in ihren neun Songs entfachen, hat Klasse. Kein unablässiger Hochgeschwindigkeitstrip, sondern eher ein komplexeres Gefüge aus kontrolliertem Gemetzel, ausgiebigen Midtempo-Passagen und progressiven Anflügen. Die Italiener geben sich redlich Mühe um für Variation in den einzelnen Stücken zu sorgen und überraschen den Hörer ein ums andere Mal mit Brüchen in Tempo, Rhythmik und Melodien. Auch wenn ihnen die ganz großen Momente nicht gelingen, gibt es doch ein paar kleine Höhepunkte, wie z.B. „Earthly and Crawling“ oder „I Gave You Scars“.
Bei der Produktion hat man wie schon auf dem Vorgänger für einen guten Mittelweg gesorgt: Einerseits dreckiger, rauher Klang, der zum fiesen Gekeife des Sängers passt, andererseits genügend Transparenz für alle Instrumente. Einzig beim Schlagzeug hätte man noch etwas feilen können, welches dann doch etwas zu dünnhäutig rüberkommt.

„You Will Bleed“ braucht etwas Zeit, um zu zünden, macht aber schnell klar, dass die Band zum Besten gehört, was Italien’s Black-Metal-Szene zu bieten hat. Fans der Vorgängeralben werden gewiss nicht enttäuscht sein.

31.10.2009
Exit mobile version