Heretoir - Solastalgia
Review
Nach ihrem kurzen, aber intensiven Exkurs in Richtung Konzept-Album sind HERETOIR mit ihrem neuen Langspieler „Solastalgia“ zurück. Der verfolgt zwar kein starres Konzept, kommt über 10 eigene Songs aber immer wieder zurück zum Thema Solastalgie – also zum Schmerz, den jemand empfindet, wenn er vom (ökologischen) Verlust seiner Heimat berührt wird. Mit diesem Thema bleiben HERETOIR inhaltlich auf dem Pfad, den sie schon seit einer Weile beschreiten.
„Solastalgia“ ist experimentierfreudiger denn je
Klanglich zeigen HERETOIR sich auf „Solastalgia“ dafür experimentierfreudig wie noch nie und beweisen, dass sie Meister der Melancholie und Atmosphäre sind – egal in welchem Genre. Von typischen HERETOIR-Songs wie dem Opener „The Ashen Falls“ über das verträumte „Dreamgatherer“ bis hin zum modernen Rausschmeißer des Albums „The Same Hell MMXXV“ bietet „Solastalgia“ viel Abwechslung und Variation und schafft es, dasselbe Gefühl in unterschiedlichsten Genres und Einflüssen zu isolieren und herauszustellen.
Der rote Faden, der alle Songs miteinander verbindet, ist wie immer die gefühlvolle Vocal-Performance von Sänger David Conrad, der auf diesem Album sein volles Portfolio zeigen kann. Immer wieder pointieren und kontrastieren intensive Klargesang-Passagen härtere Screams und Riffs und entzünden einen kleinen Hoffnungsfunken inmitten von Melancholie und emotionaler Ernüchterung, ohne den anderen Instrumenten dabei die Show zu stehlen.
Einziger Kritikpunkt an „Solastalgia“ ist die Spieldauer, die zusammen mit dem abschließenden IN FLAMES-Cover „Metaphor“ bei knapp über einer Stunde landet, wodurch der Fokus ein wenig verlorengeht. Auch „Metaphor“ selbst funktioniert im HERETOIR-Gewand zwar erstaunlich gut, fügt dem sowieso schon starken und atmosphärischen „Solastalgia“ aber auch nichts Besonders hinzu – Jammern auf hohem Niveau also.
Ein Blick in die Zukunft mit HERETOIR
HERETOIR sind auf „Solastalgia“ mutiger unterwegs denn je und zeigen, dass sie Melancholie in jedem Genre können. Das neue Album ist klanglich näher an „The Circle“, inhaltlich näher an „Nightsphere“ und schlägt so die perfekte Brücke zwischen den Vorgängern, während es gleichzeitig einen Weg in die Zukunft zeigt. Der sieht für die sich selbst zerstörende Menschheit zwar ziemlich düster aus, für Fans düsterer Klänge mit „Solastalgia“ hingegen mehr als rosig.
Heretoir - Solastalgia
| Band | |
|---|---|
| Wertung | |
| User-Wertung | |
| Stile | Post-Black Metal, Post-Metal |
| Anzahl Songs | 11 |
| Spieldauer | 63:05 |
| Release | 19.09.2025 |
| Label | AOP Records |
| Trackliste | 1. The Ashen Falls 2. Season Of Grief 3. You Are The Night 4. Inertia 5. Rain 6. Dreamgatherer 7. The Heart Of December 8. Burial 9. Solastalgia 10. The Same Hell MMXXV 11. Metaphor |
