HIM - Love Metal

Review

Der Albumtitel ist bei den Finnen Programm: „Love Metal“! Nach „Deep Shadows & Brilliant Highlights“ legen uns Ville Valo und seinen Mannen aus dem hohen Norden damit ihre vierte Platte vor. Wer ihnen vorgeworfen hat, „DS&BH“ sei zu soft gewesen, der sollte mit dem neuen Werk mehr als versöhnt sein. Hart und zart – beides trifft zu. Wobei das Harte im Gegensatz zum Vorgängeralbum wieder deutlicher ans Licht kommt. Gleich der erste von den insgesamt zehn Songs beweist das: „Buried Alive By Love“ – ein Kracher wie wir ihn zuletzt bei „Greatest Lovesongs Vol.666“ gehört haben. Nicht jeder würde hier sofort auf seine infernalische Majestät tippen. Anschließend folgt mit „Funeral Of Hearts“ die erste Singleauskopplung, eine Hymne im typischen HIM-Stil mit einer schönen Melodie, die sich schnell einprägt. Auch wenn der Song einer der ruhigeren auf der Platte ist – mit einer Ballade im Sinne von „In Joy and Sorrow“ ist er nicht zu vergleichen. Denn wer auf einen Track hofft, der ausschließlich ruhig ist, der wartet vergebens: Dynamisch sind sie alle. Die ersten beiden Songs bilden den größten Kontrast des Albums und zeigen somit die Grenzen, zwischen welchen sich die restlichen acht Titel bewegen. Bewegen ist das richtige Wort, denn selbst ein Song wie „Soul on Fire“, der wieder direkt nach vorne geht und rockt, enthält langsame Parts. Die Sehnsucht ist es, die besonders bei „Fortress of Tears“ zur Geltung kommt und „The Sacrament“ fällt durch ein schönes Piano-Intro auf. Als letzten Song gab’s bei HIM immer einen Track, der irgendwie aus der Reihe fällt – und so ist es auch dieses Mal wieder. Mit „The Path“ haben sie einen fast epischen Song erschaffen, der später in psychedelischen Pfaden wandelt. Für mich der beste Song des Albums! Keinen geringen Anteil am Gesamtwerk wird dabei Produzent Hiili Hiilesmaa gehabt haben, der auch die erste HIM-Platte produzierte und durch Zusammenarbeit mit Bands wie Amorphis, Moonspell und Sentenced von sich reden machte. Abgemischt wurde das ganze von Tim Pulmer, bekannt durch seine Arbeit mit U2. Fazit: Das Album enthält alles, wofür HIM stehen. Eingängige Melodien, rockige, düstere – ja und auch poppige Klänge. Und das ist doch eigentlich kein Verbrechen!

12.04.2003
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