Impious - Hellucinate

Review

Im schwedischen Trollhättan wird ein Auto gebaut, das im Volksmund vor allem durch ein Attribut weltberühmt geworden ist: seine angebliche Unzerstörbarkeit. Fortan wurden die Gefährte der Firma Saab liebe- und sicherlich auch respektvoll „Schwedenpanzer“ genannt und auch wenn das Hauptwerk durch jahrelange Managementfehler der Mutterfirma jenseits des großen Teiches einer ungewissen Zukunft entgegensieht, so hat diese prägnante Charakterisierung in den letzten Jahren ihren Weg auch in die Musikwelt gefunden, vorrangig natürlich im schwedischen DM Sektor. Ob das Trollhättaner Todesbleiquintett Impious ebenso unzerstörbar sein wird, das wird die weitere Karriere zeigen, als Schwedenpanzer kann man jedoch getrost die wuchtige Produktion der neuen Langrille Hellucinate bezeichnen. Womit wir auch schon bei der Sache wären. Besagte Vertonung wurde im Studio Mega abgemischt und ist einfach eine absolute Ohrenweide, weil sie eine Tiefe an den Tag legt und so herrlich crisp und crunchy klingt, dass sie fast an das letzte Werk von In Flames herankommt. Das vertonte Material orientiert sich an der Moderne, obwohl auch eine gute Portion 80´s Thrash auszumachen ist. Freunde des momentan im Rampenlicht stehenden Metalcore könnten sich auch angesprochen fühlen, da Songstrukturen und vor allem der Gesang einige Reminiszenzen an die Mixform aufweisen, jedoch geht es hier deutlich schneller zur Sache. In den 39 Minuten findet sich kaum Midtempo, die Schlagzahl bewegt sich fast durchgängig oberhalb der 120 bpm Marke und streift mit wenig Melodieanteilen sogar die Brutal Death Metal Gefilde. Nur der neun Minuten lange Schlusspunkt geht etwas gemächlicher von Statten, weswegen dem Silberling nach der Halbzeitmarke etwas die Aufregung verloren geht. Wen Impious´ Material auf der Amon Amarth Tour nicht überzeugen konnte, der sollte sich noch mal die differenziertere Studioversion zu Gemüte führen, für einige könnte es sich lohnen.

06.11.2004
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