Incite - Savage New Times
Patrick Olbrich
Soundcheck August 2025# 9
Galerie mit 23 Bildern: Incite - Morbid Devastation Tour 2023 in Wiesbaden
Seit mehr als 20 Jahren sind INCITE das Herzensprojekt von Richie Bujnowski – zumindest wurde der 39-Jährige unter diesem Namen geboren. Als seine Mutter im Jahr 1993 die Thrash-Ikone Max Cavalera (u.a. Ex-SEPULTURA) heiratete, wurde er zu dessen Stiefsohn und nahm fortan auch seinen Namen an. Mit seiner eigenen Band hat Richie, neben umfangreichen Tour-Tätigkeiten, inzwischen schon sieben Alben herausgebracht, es damit aber nie über einen gewissen Status hinausgeschafft. Das neuste Werk „Savage New Times“ erscheint dieser Tage über Reigning Phoenix Music, wobei die US-Amerikaner bereits beim Vorgängerlabel unter Vertrag standen.
Barbarisch, pissed…
Die größte Veränderung bei INCITE agiert dabei an den Saiten, denn der seit 2022 bereits im Live-Line-Up stehende Layne Richardson (u.a. BECOMES ASTRAL) ist inzwischen vollwertiges Bandmitglied und wirkt auch am Songwriting mit. Der Albumtitel „Savage New Times“ sagt im Prinzip schon alles: Wir sehen uns barbarischen Zeiten gegenüber und das drücken INCITE inzwischen auch musikalisch aus. Mit Groove Metal hat das siebte Album des Quartetts jedenfalls nicht mehr allzu viel zu tun – jedenfalls nicht im herkömmlichen Sinne.
Mit dem Opener und Vorab-Single „Lies“ offenbart sich eine moderne Soundwand aus modernen Thrash-Riffs mit einem gewissen Crossover-Einschlag und einer Prise Hardcore, die durch die ziemlich pissigen Vocals von Richie Cavalera einen reichlich aggressiven Grundtenor erhält. Auch wenn INCITE auf „Savage New Times“ zeitweise auch ein wenig über den Tellerrand hinausblicken, sind neumodische Wadengrätschen wie „No Mercy No Forgiveness“ oder „Never Die Once“ an der Tagesordnung und bilden die Basis der Platte.
…solide und unauffällig
Auch wenn die saubere Produktion von Steve Evetts (u.a. THE DILLINGER ESCAPE PLAN) Riffs in Schläge in die Magengrube umzuwandeln vermag, fehlt es den häufig straight strukturierten Songs ein wenig an Repeat-Potential. Mit „Just A Rat“ und „Chucked Off“ wird es dann zwar deutlich Crossover-lastiger und leichter Stallgeruch von RAGE AGAINST THE MACHINE macht sich breit, doch auch auf dieser Bühne machen INCITE eine solide, aber unauffällige Figur.
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