Isole - Bliss Of Solitude

Review

Endlich, endlich gibt es wieder neues, aufregendes Futter für die gepeinigte Seele! Die schwedischen Epic-Doomer ISOLE kehren mit ihrem unglaublich starken Drittwerk „Bliss Of Solitude“ triumphal zurück und lassen einen Großteil der internationalen Konkurrenz ganz schön alt aussehen! Mit ihren Vorgängerwerken „Forevermore“ und „Throne Of Void“ als auch der 7″ „The Beyond“, alle drei über das kleine, aber feine I Hate Records Label erschienen, erreichte die Band schon einen gehörigen Kultstatus im Underground, nicht zu vergessen die Demo-Jahre, damals noch unter dem Banner FORLORN.

Doch nun sollte es Zeit werden, dass diese äußerst talentierten vier Herren ein etwas größeres Publikum erreichen können, verdient hätten sie es allemal. Napalm Records sahen wohl das riesige Potential, welches hier schlummert, und schnappten sich das Quartett.

An wem ISOLE bisher vorbeigingen, dem sei hier erklärt, dass die Schweden sehr epischen, melancholischen und ergreifenden Doom Metal spielen, welcher irgendwo zwischen SOLITUDE AETURNUS und CANDLEMASS angesiedelt ist, dabei allerdings doch sehr eigenständig tönen, die intensiven und düsteren Kompositionen sind stets eindeutig zuzuordnen. Wuchtiges Riffing, sehr melodische, virtuose Leadmelodien, die ihresgleichen suchen, akustische Zwischenspiele, getragenes Schlagzeugspiel, welches aber auch mal ordentlich nach Vorne prescht, äußerst gefühlvoller, harmonischer, teils sakraler, choralartiger Gesang mit stets tragischer Note, vereinzelte Growls, dadurch leben die sehr spannenden, langen und elegischen Stücke. Dabei spürt man deutlich, dass ISOLE den Doom Metal verinnerlicht haben, so gibt es meiner Meinung nach nur wenige Bands, welche derart viel Feeling in ihre Musik fließen lassen. Und so strahlen alle 7 hier verewigten Doom-Meilensteine eine wundervolle Erhabenheit und Tristesse aus.

Verglichen mit dem kompakter wirkenden Vorgänger „Throne Of Void“ tönt „Bliss Of Solitude“ nochmals etwas abwechslungsreicher, dunkler, trauriger und dynamischer. Obwohl schon „Throne Of Void“ ein wunderbares Werk war, erscheint der neue Output doch noch interessanter, wirken die neuen Stücke noch intensiver, variantenreicher und fesselnder.

Dabei sollte man sich die Zeit nehmen, und in die einzelnen Songperlen mit vollster Aufmerksamkeit eintauchen, in den düster-depressiven Klanglandschaften vollends versinken. Mit ähnlicher Hingabe, wie diese dunklen, schleppenden Tönen erschaffen wurden. Sicherlich bedarf es einiger Durchläufe, bis man vollends von den atmosphärischen Stücken gefesselt ist. Belohnt wird der Hörer mit purer, absolut kitschfreier Schwermut von strahlender „Schönheit“. Dramatische Musik mit ausgeklügelten Strukturen auf hohem kompositorischem Niveau und sehr viel Gefühl.

ISOLE haben sich spätestens mit „Bliss Of Solitude“ als Meister der tiefgründigen, elegischen Moll-Epen und tieftrauriger Harmonien etabliert. Liebhaber des epischen Doom Metals sollten sich schleunigst dieses Meisterwerk zulegen! Für mich ganz klar eines der absoluten Doom-Higlights des noch jungen Jahres!

18.01.2008

Geschäftsführender Redakteur (stellv. Redaktionsleitung, News-Planung)

Exit mobile version