Iwrestledabearonce - It's All Happening

Review

IWRESTLEDABEARONCE beginnen ihr Album mit Blastbeats. Im Anschluss suchen sie zehn Tracks lang nach Sinn und Richtung. Aufmerksamkeit wird gefordert. Ganz einfach wird das nicht. „It’s All Happening“ ist ein unfassbares Panoptikum an Ideen, kaum eine davon überdauert einige Takte. Bei jeder Gelegenheit (und nicht nur da) gibt es unübersichtliche Breaks, plötzliche Durchtritt-Doublebass-Attacken, so sehr unsexy viriles Gebrüll von Frontfrau Krysta Cameron, und wenn man längst überfordert ist, passiert es: fängt sie tatsächlich an zu singen, die Band schaltet kurzfristig um auf schmeichelnd-schmierigen Pop. Was das mit dem Rest des Songs zu tun hat, hat man nie gewusst oder schon wieder vergessen. Selbst im versponnen Hyperraum des Metalcore, wo bekanntlich die tiefsten Niederungen jugendkultureller Verirrung lauern, ist das ein Zuviel von allem.

Bullige Moshparts, jazzig-wattierte Melodiefetzen, getriggerte Doublebass, grabtiefes Gegrunze, Chaos und Konfusion im knalligen Grindcore-Gewand, tanzbare Electronica und Country-Western-Geplänkel – dass man all das in einem Song zumindest unterbringen kann, belegt die Band aus Shreveport, Louisiana eindrucksvoll. Sie schaffen es aber nicht, ihr Übermaß an Inspiration in gute, stimmig-sichere Songs zu packen. Auch nach mehreren Hördurchläufen erscheint fraglich, ob dieses unbeseelte Tohuwabohu bei aller Eigenständigkeit wirklich Sinn macht. „It’s All Happening“ bleibt an den meisten Stellen ein arges Sammelsurium und taugt nicht mehr als zum lustigen Soundtrack für Paintball-Reportagen auf RTL II. Geister, scheidet euch!

23.08.2009
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