Jag Panzer - The Deviant Chord

Review

Nach ihrem zwischenzeitlichen Aus haben sich die US-Metaller JAG PANZER 2013 reformiert und ihren alten Gitarristen Joey Tafolla wieder mit an Bord geholt. Damit sind sie nunmehr fast im Line-Up ihres Albumklassikers „Ample Destruction“ unterwegs (einzig Schlagzeuger Rikard Stjernquist ist „erst“ seit 30 Jahren mit dabei). Einen Einfluss auf die Ausrichtung sollte man daraus aber nicht ablesen – traditioneller als sonst klingt das neue Album „The Deviant Chord“ jedenfalls nicht. Moderner oder großartig anders allerdings auch nicht, falls man dies aus dem Titel und dem ulkigen Comic-Artwork ablesen wollte. Anders als auf seiner Verpackung abgebildet wird auf dem Album selbst nicht experimentiert.

Nichts Neues bei JAG PANZER – und das ist gut so

Wie gewohnt stehen JAG PANZER für traditionellen US-Metal, der viel vom Gesang des einmal mehr grandiosen Harry „The Tyrant“ Conklin lebt. Der Mann gehört definitiv in die Liga der Kultsänger: Nicht immer perfekt, aber mit Seele in den hohen Lagen und Autorität im unteren Stimmbereich. Das Gitarristenduo Mark Briody und Joey Tafolla wiederum lässt nichts anbrennen, brilliert in doppelstimmigen Leads und bei den Soli. Und John Tetley am Bass und Drummer Rikard Stjernquist rattern wie eine gut geölte Maschine.

Die Songs auf „The Deviant Chord“ überzeugen wiederum durch Vielseitigkeit: Da gibt es flotte Metal-Brecher vom Schlage „Born Of The Flame“, „Far Beyond All Fear“ oder „Salacious Behaviour“, die in Riffs und Refrain überzeugen, und Midtempo-Songs vom Schlage „Black List“, bei dem die Gitarren eher schwer denn flott riffen. Beim Traditional „Foggy Dew“ ist vor allem der Tyrant mit seiner ganzen stimmliche Bandbreite gefordert – kein einfach zu singendes Stück, aber in einer insgesamt gelungenen Metal-Interpretation mit doppelstimmigen Gitarren und schönen Melodien. Abgerundet wird „The Deviant Chord“ durch die Semi-Ballade „Long Awaited Kiss“.

„The Deviant Chord“ überzeugt durch Vielseitigkeit

Von „abweichenden Akkorden“ ist jedenfalls nichts zu hören, und das ist ja auch völlig in Ordnung so. JAG PANZER bleiben sich selbst treu und sind auf ihre Art auch unverwechselbar. Und sie können damit überzeugen – jedenfalls ist „The Deviant Chord“ ein gutklassiges Album, dessen Songs zwar nicht allesamt Kracher sind, den Hörer aber von Anfang bis Ende bei der Stange halten.

29.09.2017

- Dreaming in Red -

Exit mobile version