Knife - The Gloomy Side Of Things

Review

Mannomann! Was soll man über eine im Netz nicht repräsentierte Band schreiben, die nicht mal eine winzige Erklärung ihres Tuns für die schreibende Zunft mitliefert und als einzige Info ein chaotisches CD-Booklet – ein gefaltetes Papier mit den Texten und einem verzerrten Bandfoto – versendet? Dass ihre Promofirma kacke ist bzw. sie sich vielleicht überhaupt mal so was suchen sollten?

Vielleicht das hier: KNIFE stammen aus Italien, haben in ihrer Jugend MACHINE HEAD, SEPULTURA und FEAR FACTORY gehört und sich auch neueren Strömungen des Metal nicht verschlossen. Deswegen dürften sie im heimischen Plattenschrank auch INCUBUS, SLIPKNOT, MUDVAYNE und weitere neumetallische Helden versammelt haben.
Und so klingt ”The Gloomy Side Of Things“ ein bisschen wie ein Sampler, bei dem großzügig zwischen 1990er Jahre-Thrash und -Industrial und qualitativ hochwertigem NuMetal gesprungen wird. Dabei wandeln KNIFE keineswegs auf neuen Pfaden, jedoch rocken sie gewaltig und auch bei hoher Geschwindigkeit präzise. Eine fette Produktion mit herrlichem Basssound und jederzeit präsentem Kreischgrunzgesang und ein schickes, an DIE KRUPPS und Phillip Boas VOODOO CULT erinnerndes Artwork runden die Sache ab, so dass sich die düstere Seite der Dinge als ein überraschender Lichtblick entpuppt.

Und wenn KNIFE künftig dazu übergehen, Fans und Presse mit etwas detaillierteren Infos über sich, ihre Musik und ihre Tourpläne zu versorgen, könnten sie ein echter Tip für aufgeschlossene, nicht-schubladenverhaftete Kopfschüttler werden. Wir dürfen gespannt sein.

19.08.2008
Exit mobile version