Kreator - Enemy Of God

Review

KREATOR sind wieder da und das mit einer ganzen Packung Wut im Bauch. Niemand hätte wohl nach einer Wiedergeburt wie „Violent Revolution“ ein weitern Paukenschlag erwartet. Nun stehen KREATOR mit einem neuen Langeisen vor deiner Tür und drohen dein Domizil mit noch größerer Brutalität und Präzision niederzuwalzen. „Enemy Of God“ ist das, was der Thrash in Deutschland gebraucht hat und hoffentlich den Weg ebnen wird, für einige Bands, die sich tapfer im reißenden Strom der Medienignoranz halten konnten. Drei Jahre sind vergangen seit „Violent Revolution“, KREATOR sind in dieser Zeit aber kein Stück ruhiger geworden. „Enemy of God“ legt überall eine Schippe nach und wirkt gegenüber dem Vorgänger noch eine Spur ausgefeilter und abwechslungsreicher, obwohl die ohrwurmartigen Passagen nicht mehr so vordergründig erscheinen. Aber eben nicht mehr so vordergründig heißt, dass sie sehr wohl noch vorhanden sind, aber erst nach mehreren Durchläufen beim Hörer zünden. Insbesondere die Soli von Leadgitarrist Sami Yli- Sirniö bilden ein zentrales Element des neuen Werkes der Essener Thrash-Götter. In jedem der Songs spürt man die Aggressionen, die sich bei Frontmann Mille Petrozza in den Jahren angestaut haben müssen und nun nach einem Ventil schreien, um sich entladen zu können. Alleine der Opener und Titelsong ist einer der unzähligen Hassklumpen auf „Enemy Of God“, deren Weg von thrashigen Hitgranaten wie „Terrorist“ oder „Under A Total Blackened Sky“ gesäumt wird. Einmal mehr ist Andy Sneap für die brillante Produktion von „Enemy Of God“ verantwortlich und hat an seinen Reglern einen kristallklaren Sound gezaubert, der trotzdem die rauchig, thrashige Note nicht vermissen lässt. KREATOR zelebrieren auf „Enemy Of God“ den Spagat zwischen alten Tagen und Modernität in Perfektion und schieben mit fast beängstigender Zielsicherheit einen Thrash-Knaller an den Anfang des Jahres, den so schnell wohl keiner vom Thron holen wird.

04.01.2005
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