League Of Distortion - League Of Distortion

Review

LEAGUE OF DISTORTION sind eine neue Band um Anna Brunner, die schon mit EXIT EDEN in Erscheinung getreten ist und Jim Müller, der auch bei KISSIN‘ DYNAMITE als Saitenhexer mitmacht. Hier werden aber weder Pop-Coversongs im Gothic-Metal-Gewand noch Glam Metal geboten, stattdessen setzt die Band auf ihre eigene Interpretation des Modern / Alternative Metals.

LEAGUE OF DISTORTION debütieren modern und alternativ

Wo wir gerade bei Popsongs waren, in ihrer Melange aus verschiedenen Stilen bedienen sich LEAGUE OF DISTORTION definitiv auch in diesem Genre. Wo „Wolf Or Lamb“ als taktisch klug gewählte Single noch recht straight nach vorne geht, da finden sich in den weiterführenden Songs Anleihen von Metalcore und Post-Hardcore, wie zum Beispiel in „It Hurts So Good“, was aber sicherlich auch am Feature von ANNISOKAY liegt.

In Stücken wie „L.O.D.“ fühlt sich manch einer an die 2000er-Jahre und die entsprechende Nu-Metal-Bewegung zurückerinnert. Aus dem Alternative, gerade an mancher Stelle beim Gitarrensound, werden Anleihen an das kommerzielle Debüt „Fallen“ von EVANESCENCE vernommen. Mit Amy Lees hoher Stimme hat der Gesang auf dieser Platte allerdings wenig gemein.

Auf die Spitze getrieben wird der Pop-Appeal bei „I’m A Bitch“, das sowohl musikalisch wie gesanglich von einem beliebigen weiblichen Popstar der 2010er-Jahre stammen könnte, sofern diese denn jemals Breakdowns nutzen würden. Am ehesten lässt sich der Song in die Crossover-Sparte stecken.

Der Gesang Brunners schwankt zwischen fast schon rap-artigem Sprechgesang, bösartigem Gebrüll und kraftvollem Klargesang. Letzterer überzeugt bei diesem Potpourri am meisten, wie zum Beispiel bei „SIN“ oder „The Bitter End“, aber es gilt wie immer: die Mischung macht’s.

„League Of Distortion“ vereint viele Einflüsse

Anna Brunner hat zweifelsfrei eine variable, kraftvolle und überzeugende Stimme, das hat sie schon bei ihren Parts auf EXIT EDENs Album zur Schau gestellt. Manche musikalische Einflüsse auf LEAGUE OF DISTORTIONs Debüt überzeugen nicht vollends, aber es bleibt ja noch Zeit für Entwicklung.

19.11.2022

Redakteur für alle Genres, außer Grindcore, und zuständig für das Premieren-Ressort.

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