Lonely Kamel - Dust Devil

Review

Bereits zu ihrem dritten Rundumschlag setzen diese Norweger an, und das, obwohl das aktuelle Line-Up erst seit drei Jahren zusammen spielt. Fleißig, fleißig kann man da nur sagen, auch deshalb, weil die Herrschaften in dieser Zeit Konzerte ohne Ende gespielt haben und nahezu permanent unterwegs waren.

Mit ihrem aktuellen Silberling, der auf den verheißungsvollen Titel „Dust Devil“ getauft wurde, sollten die Jungs im wahrsten Sinne des Wortes ordentlich Staub aufwirbeln. Warum? Weil es LONELY KAMEL gelungen ist, einen mächtigen Spagat hinzulegen und sowohl Stoner Rock/Wüstenrock (der auf Grund des Bandnamens, noch viel mehr aber auf Grund des Albumtitels fast schon verpflichtend erscheint), wie auch herrlich antiquierten – aber nie angestaubt klingenden, um bei der Materie zu bleiben – Hard/Classic Rock enthält und zudem auch herrlich Blues-infiltrierte Passagen zu bieten hat.

Variantenreichtum regiert hier eindeutig das Geschehen, allerdings schaffen es die „Kamele“, durchwegs ihrem Motto „Blues, Grooves & A Bootle Of Booze“ treu zu bleiben. Will sagen, wo andere Formationen sich in „versteinernden“ Endlos-Kompositionen zu verlaufen drohen, sind diese Jungs fokussiert ans Werk gegangen, um eingängige Tracks mit Langzeitwirkung ins Leben zu setzen, die obendrein auch noch mächtig Spaß machen. Das Quartett versteht es für meinen Geschmack in Summe ganz hervorragend, die „Antike“ der Rockmusik mit späteren Generationen zu vereinen, um – auch wenn das momentan nicht gerade selten vorkommt – jene Sounds in die Jetztzeit zu transferieren.

Von daher darf man sich beim Hören dieses Albums sowohl an Stoner-Heroen wie KYUSS, gleichzeitig aber auch an Prototypen der Rock-Historie wie CREAM oder FREE und an „moderne“ Formationen wie GRAVEYARD gleichzeitig erinnert fühlen.

Eine riesige Zielgruppe sollte also vorhanden sein – jede Wette, dass LONELY weiterhin nur ein Teil des Bandnamens bleibt, nicht aber Band und Album!

16.10.2011
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