Macabre Demise - Grave(y)art Gallery

Review

MACABRE DEMISE ist eine Ein-Mann-Death-Grind-Band unter der Fittiche von Andreas Rieger, die mit „Grave(y)art Gallery“ bereits ihr viertes Album vorlegt. Wir haben vor 12 Jahren in das Debüt „Stench Of Death“ reingehört und sind nun gespannt, was sich im vergangenen Dutzend Sonnenumrundungen getan hat. Und bei all der zuckersüßen Glückseligkeit kurz vor Weihnachten kommt ein wenig stinkendes Geholze ohnehin gerade richtig.

MACABRE DEMISE nehmen uns mit auf den Friedhof

Ganz alleine aufgenommen wurde die Scheibe nicht, es gab Verstärkung von diversen Kollegen insbesondere am Gesang und auch ein paar Gastsoli haben es auf den Silberling geschafft. Auch die Drums kommen nicht, so wie beim Debüt, aus der Konserve, sondern wurden von Flo Musil (u.a. THEOTOXIN) eingespielt. Besondere Aufmerksamkeit verdient hier das Cello-Feature auf dem Titeltrack, der das Album nach dem stimmigen Intro eröffnet und dadurch noch eine weitere, klanglich passende Ebene hinzugewinnt.

Ansonsten servieren uns MACABRE DEMISE auf „Grave(y)art Gallery“ durchweg solide gespielten Death Metal, die Grind-Ausbrüche halten sich in Grenzen. Das ist aber durchaus positiv zu verstehen, da insbesondere das Grind-Genre gerne mal zu sehr in Richtung Staubsauger-Produktion abdriftet und die Songs fast so gleichförmig wie im Drone-Doom werden. Die Produktion des hier vorliegenden Albums hingegen ist schön schmutzig, differenziert, aber nicht zu clean und ballert schön aus den Boxen. Die tiefen Growls Riegers fügen sich gut ins Gesamtbild ein.

Mit einer guten halben Stunde Laufzeit ist „Grave(y)art Gallery“ nicht zu lang geraten, um in zu viel Wiederholung oder Langeweile zu verfallen, die einzelnen Songs unterscheiden sich genug voneinander, um einen bei der Stange zu halten und die Geschwindigkeit ist hoch genug, damit einer danach angenehm durchgerüttelt zurück in die Welt entlassen wird. Und ohne zu viel vorweg zu nehmen: Ein Outro wie „Dance Of The Forgotten Corpses“ hätten wir nach der Scheibe echt nicht erwartet!

„Grave(y)art Gallery“ ist zum Rübe schütteln

Ein witziges Albumtitel-Wortspiel, ein paar feine Gitarrenläufe, drückende Drums, brutale Vocals und ein stimmiges Cover: Das reicht zwar nicht für die absolute Oberliga, es sind aber genug wertige Zutaten, um ein gutes Death-Metal-Album zu kreieren. Und genau das hat Andreas Rieger mit seinem Baby MACABRE DEMISE hier geschafft. Alle, die sich gelegentlich mal gepflegt eins musikalisch auf die Mütze geben wollen, können ohne schlechtes Gewissen in „Grave(y)art Gallery“ reinhören.

23.12.2023

Redakteur für alle Genres, außer Grindcore, und zuständig für das Premieren-Ressort.

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