Macabre Demise - Dead Eyes

Review

Stumpf ist Umpf! Neben dem offensichtlich fehlenden “Tr“ ist es ebenso ohrenscheinlich, dass mit Umpf die dargebotene Tonkunst hinreichend umrissen ist. Wer auf Umpf steht, sollte also langsam schon die Kaufhauslautsprecherstimme im Ohr haben, die bestimmt “Herr Umpf bitte 08/15“ fordert.

Diejenigen, die aber durchaus differenzierter an die Sache herangehen wollen, sei zunächst gesagt, dass sich Umpf immer noch in Nuancen unterscheiden kann. Neben dem trockenen “Örgl“ wird uns bei dieser Spielart neben dem immer gern genommenen “Broargl“ hin und wieder auch das verbindliche “Roargh“ geboten. Hier haben wir es eindeutig mit dem Letzteren zu tun – und gerade das im direkten Vergleich wesentlich frischere “Roargh“ macht uns auf “Dead Eyes“ deutlich mehr Freude, als es das “Örgl“ oder gar das ordinäre “Broargl“ jemals vermocht hätten.

Wer also auf hysterische Klospülung-Vocals mit Helikopter-Flap-Flap-Blasts steht, darf nicht zögern, das Gerät hier einzutüten.
Grob in der Schnittmenge von simplifizierten MALEVOLENT CREATION und CANNIBAL CORPSE zu verorten, ist das Einmann-Projekt MACABRE DEMISE durchaus in der Lage, den geneigten Hörer in den Bann zu ziehen. Zwar gilt oftmals ganz klar die Devise “Groove killed by blast“, aber ab und an steckt man mit dem Landshuter Todesbleikommando auch im Stop’n’Go-Verkehr. Das mag dem ein oder anderen als zäh und innovationsfeindlich erscheinen, doch das vorliegende Werk kann sich hinsichtlich Gaspedal-Bremse-Abwechslung mit der Konkurrenz messen. Bei manchen der Rumpel-Quietsch-Attacken geht zwar das Aggressionspotential flöten, aber das wird dann beim nächsten Song schon wieder hervor geprügelt.

MACABRE DEMISE sind ganz gewiss noch nicht zur deutschen Death Metal-Speerspitze ausgeschmiedet, doch lässt sich über die ganze Distanz des Outputs erkennen, dass man zwar möglichst stumpf, aber eben nicht stumpfsinnig drauflosschroten will. So gibt es neben besagten Tempowechseln zwischen Geballer und Beinahe-Doom manchmal so etwas wie eine Hookline zu bestaunen. Auch hinsichtlich der Produktion und des Sounds braucht man sich hinter der Schar der Genre-Mitbewerber nicht zu verstecken, auch wenn der eingesetzte nichtbiologische Trommler keine ernstgemeinte Attacke reitet.

Doch es gibt sehr viel Umpf da draußen und MACABRE DEMISE befinden sich mitten im besagten Umpf. Niemals darunter, aber auch lange noch nicht oben drauf…

06.11.2010

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