Majestic Downfall - Temple Of Guilt

Review

MAJESTIC DOWNFALL – der Name ist Programm. Majestätisch, erhaben, episch, bombastisch, alles passt. Und „Downfall“ irgendwie auch.
Jacobo Cordova aus dem sonnigen Mexiko ist kein Mann für große Bands. Auf sein Thrashprojekt TICKET TO HELL folg mit MAJESTIC DOWNFALL eine One-Man-Show in Sachen Doom.

Das Tempo ist erwartungsgemäß langsam bis schleppend, ganz selten tippt Jacobo mal vorsichtig auf’s Gaspedal. Trotzdem wird „Temple Of Guilt“ selten wirklich langweilig. Das liegt vor allen an den abwechslungsreichen Gitarren und den eingestreuten Keyboards. Obwohl ich es als tendenzieller Tastenhasser ungern zugebe: Die Dinger werden hier sehr songdienlich eingesetzt und bereichern den düster-depressiven Grundtenor des Albums. Gleiches gilt für den meist klaren, klagenden Gesang. Ganz selten mal blitzt leise Hoffnung auf, wie ein Sonnenstrahl aus trüb verhangenem Himmel. Aber nur kurz, dann geht’s weiter wie gehabt. Sinnvoll gesetze Breaks sorgen ebenso wie der saubere, manchmal gegrunzte Gesang für gebotene Abwechslung. Abgesehen vom auch für Doomverhältnisse etwas langweilig ausgefallenen Titeltrack und dem diffusen „Swallow Pride“ wirklich beachtenswert.

„Temple Of Guilt“ ist ein solides Debüt, das nur von wenigen Längen und Wiederholungen getrübt wird schnell eine eigene, kalte Atmosphäre erzeugt. Das liegt neben dem gebotenen Liedgut auch an der Produktion, die jedoch zu steril ausgefallen ist.
Sinnvollerweise sollten die zwischen knapp 10 und 16 Minuten dauernden fünf Stücke dieser Platte am Stück gehört werden, um ihre Wirkung bestmöglich zu entfalten.
Die Platte offenbart großes Potenzial, zeigt aber auch weitere Ausbaufähig- und -nötigkeit bei Senor Cordovas kreativem Krawallieren auf. Wer auf europäischen Doom der 1990er à la KATATONIA und MY DYING BRIDE steht, wird hiermit mehr anfangen können.

14.05.2009
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