Majesty - Hellforces

Review

Es gibt wohl kaum was reizvolleres für einen Redakteur als eine schöne True Metal Platte stimmungsvoll zu verreißen; besonders dann wenn sie so ein herrlich dämliches Intro hat wie „The Blessing“ und auch sonst kein gutes Beispiel für Metal-Prosa bietet. Aber das sollen andere machen. Fans haben eh immer einen eigenen Willen; und wer True Metal will, muss einsehen dass die neue MAJESTY all jenen Manowarklonen und -originalen definitiv überlegen ist.
Gut, zugegebenermaßen sind die Songarrangements im Gegensatz zur letzten Scheibe „Reign in Glory“ etwas primitiver geworden und zocken jetzt nach dem letzten Refrain nicht noch ein zweiminütiges Finale runter, aber allein wegen dem enormen Abwechslungsreichtum dieser Scheibe bewahren sich MAJESTY eine absolute Ausnahmeposition im Genre. Von simplen Ohrwurmstampfern wie das zuvor ausgekoppelte „Sons of a New Millenium“ und „Nowhere Man“ bewegt es sich über Anleihen von ACCEPT, JUDAS PRIEST, zu epischen Konstruktionen („Guardians of the Dragon Grail“) und sogar einem waschechten 3/4 Takt („March For Victory“). Bei „Heavy Metal Desire“ und „Metal Law 2006“ gehts auch mal wieder fröhlich in den Uptempobereich, genretypische Screams von Tarek Maghary mit eingeschlossen. Der hätte zugunsten der Gitarren zwar auch etwas leiser abgemischt werden können, größtenteils geht die Produktion von Stefan Kaufmann aber absolut in Ordnung. Fans werden sich wohl fühlen.
Und für genau die ist dieses Album auch konzipiert. Wie True Metal allgemein. Die Debatte, ob man ein Genre auch dann noch mögen kann wenn es sich konsequent selbst verherrlicht und mit allerlei dummen Äußerungen auf sich aufmerksam macht, kann damit zwischen den ewig verfeindeten Lagern fröhlich weitergehen – aber „Hellforces“ ist definitiv der passende Soundtrack für die Pro-Seite.

20.03.2006
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