Majesty - Legends

Review

Soundcheck Juni 2019# 19 Galerie mit 24 Bildern: Majesty - Legends Tour 2019 in Frankfurt/Main

Es ist nicht einfach, über MAJESTY zu urteilen. Da wäre Fronter Tarek Maghary, der nicht nur zugegebenermaßen eine tolle Stimme hat, sondern auch noch Mitbegründer des Keep-It-True-Festivals ist, einer echten Institution. Man möchte dem guten Tarek glauben, dass er bedingungslos den Metal lebt und liebt. Und Erfolg haben MAJESTY auch, ihr letztes Album „Rebels“ konnte Platz 16 in den deutschen Charts erreichen. Ebenso kann man den Songs eine grundsätzliche Substanz nicht aberkennen, beherrschen die Herren ihre Instrumente und können strukturierte und insbesondere eingängige Stücke schreiben. Aber es fällt auch schwer, sich zu der True-Metal-Truppe zu bekennen, die mit ihren überbordenden Klischees wie eine Karikatur ihrer selbst wirkt, der zwischenzeitliche Namenswechsel in METALFORCE half auch nicht viel. Und manchmal wirkten leider auch einige Songs albern bis billig. Wie verhält es sich mit dem neuen Album „Legends“?

„Legends“ von MAJESTY – legendär oder lächerlich?

Dem neuen Album liegt als lyrische Basis ein post-apokalyptisches Endzeitszenario vor, was das neue Werk zumindest inhaltlich etwas von den sonst üblichen „Sword & Sorcery“-Texten und platter True-Metal-Stahlseligkeit abgrenzt. Und auch das Logo wurde etwas verändert und moderner. Hat sich auch die Musik verändert? Ja und nein. Grundsätzlich haben MAJESTY die Essenz ihres Metals beibehalten. „Legends“ klingt dabei tatsächlich wie der logische Nachfolger von „Rebels“ und so, als ob die Band es allen recht machen möchte – es gibt typisch schnelle und auf Eingängigkeit getrimmte Heavy-Metal-Banger, Midtempo-Stadion-Metal-Stampfer mit hymnischen Chören als auch Versuche, den Sound moderner, insbesondere mit Keyboard-Klangteppichen, klingen zu lassen. Nach dem elegisch-sphärischen Intro starten MAJESTY das neue Album „Legends“ mit „Rizing Home“, eine ordentlich druckvolle, flotte Hymne mit einprägsamem Refrain, ein typischer, kräftiger Opener, der Lust auf mehr macht. „Burn The Bridges“ ist noch eingängiger, ja poppiger gehalten, die Keyboardklänge bügeln alles nieder, da ist schon eine starke Nähe zu SABATON vorhanden, aber auch BATTLEBEAST oder GLORYHAMMER kommen in den Sinn, eine neue Facette in den Klangwelten von MAJESTY, die aber leider auch zu platt geraten ist. Das folgende „We Are Legends“ ist im gemütlichen Midtempo gehalten und hat eine düstere Atmosphäre, passend zum Thema des Albums. „‘Wasteland Outlaw“ ist wieder ein simpel strukturierter Ohrwurm, bleibt sofort hängen, während „‘Church Of Glory“ wahrscheinlich der typischste MAJESTY Song auf „Legends“ ist, mit mehrstimmigen Gesang im Refrain und einprägsamer Melodieführung. Ein leider nochmals negativer Ausreißer ist „Mavericks Supreme“, das schon so einlullend gestaltet ist, dass man fast an Schlager denken mag, das Stück wird zwar schnell hymnischer, aber ein fader Beigeschmack bleibt hängen. Besser ist da die emotionale Ballade „Words Of Silence“ gelungen, die sich stetig weiter entwickelt und aufbaut. Für Kontrast sorgt die Speed-Granate „Last Brigade“. „Blood Of Titans“ ist leider wieder wenig zwingend, aber „Stand As One“ entschädigt gleich wieder und bietet im Finale alle Trademarks, die MAJESTY ausmachen.

Weder legendär noch lächerlich

Insgesamt betrachtet wirken MAJESTY auf „Legends“ etwas ambitionierter als auf dem Vorgänger „Rebels“. Der Sound wurde hier und da etwas modernisiert, was nicht immer gelungen ist. Die typischen Songs aus der Schmiede MAJESTY bieten gewohnt gutklassigen Metal, der aber nicht an die Oberklasse des Genres herankommt.

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26.06.2019

Geschäftsführender Redakteur (stellv. Redaktionsleitung, News-Planung)

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1 Kommentar zu Majesty - Legends

  1. nili68 sagt:

    Jesus Christ.. wen die Band interessiert (ich kannte die nicht), kann sich ja hier https://www.youtube.com/watch?v=wESvs_BF0bU die Kommentare durchlesen. Damit ist alles gesagt..