Manntra - Kreatura

Review

Kurz notiert

MANNTRA firmieren zwar als Folk-Metal-Band, so richtig folkig geht es auf „Kreatura“ aber nur bedingt zu. Klar, es gibt auch auf dem neuesten Album der Kroaten die ein oder andere flotte Balkanmelodie zu hören und auch traditionelle Instrumente wie Dudelsack und Flöte haben ihren Weg auf die Scheibe gefunden. Es dominiert jedoch groovig riffender, mit Samples und Keyboards unterfütterter Industrial Rock/Metal irgendwo zwischen OOMPH! und TANZWUT.

MANNTRA zwischen Balkan-Folk und stampfendem Groove

Genretypisch ist dann auch Frontmann Marko M. Sekul überwiegend im tiefen, angerauten Stimmbereich unterwegs. Er teilt sich den Gesang gelegentlich mit einer zumindest im Promozettel nicht weiter identifizierten Frauenstimme, die der ganzen Chose dann doch ab und zu verstärkt einen Hauch von Balkanflair verleiht, das Schiff aber stellenweise auch gefährlich nah an Eurodance-Gewässer manövriert. Ein gewisses Händchen für eingängige Songs kann man den Kroaten gar nicht absprechen, Nummern wie „Volhov“ oder das beschwingte „Tanz“ haben durchaus Ohrwurmcharakter und zeigen, dass MANNTRA immer dann am besten funktionieren, wenn sie sich ihn ihre melodisch-folkige Seite lehnen. Grade auf der zweiten Albumhälfte setzt die Band aber vermehrt auf stumpf als Trumpf und besonders das mit einem Gastbeitrag von Micha Rhein (IN EXTREMO) versehene „So ist das Leben“ überspringt die Grenze zum Kitsch mit Anlauf. Handwerklich ist das hier Dargebotene sicher nicht schlecht und zur unaufdringlichen Beschallung nebenbei durchaus geeignet, auf Albumlänge fehlt es aber sowohl an Abwechslung als auch an Tiefgang.

01.09.2022
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