Maroon - When Worlds Collide

Review

Wenn Cover-Artworks etwas über die Musik verraten sollen, dann muss man sich sicherlich nicht Nostradamus schimpfen, um zu prophezeien, dass der neueste Wutbrocken aus dem Hause MAROON ein Ladenhüter werden wird. Als Platzhalten für den musikalischen Bastard aus Thrash/Death Metal und einer ganzen Brise Hardcore vermag der bildliche Ausdruck allerdings durchaus repräsentativ sein.

Sichtlich bemüht, dem limitierten Hardcore ein Schnippchen zu schlagen, wird in „When Worlds Collide“ eben nicht nur auf die berühmte Fresse eingedroschen, sondern durch viele melodische Instrumental-Elemente („The Omega Suite Pt. II“) ein breiter Soundteppich geboten. Doch auch die bekannten Breakdowns und Moshparts dürfen neben dem klassischen Gebelle an den Vocals natürlich nicht – wofür sicherlich „Wake Up In Hell“ oder auch das durch Stakkato-Riffing und flinke Soli auffallende „Sword And Bullet“ Spalier stehen. Die größte Überraschung bekommen wir mit „Annular Eclipse“ zu hören, das beginnend mit einem Metalcore-typischen Gehacke zum Ende hin in einen Power Metal Refrain mündet, dem durch MERCENARY-Sänger Mikkel Sandager Eierkneif-technisch unter die Arme gegriffen wird.

Der größte Knackpunkt liegt sicherlich trotz des genannten Versuchs der Abwechslung in der relativen Monotonie der harten Parts. Das gekonnte Handwerk wird in diesem elementaren Bereich oft nicht in Songs der Spitzenklasse umgesetzt, sondern bewegt sich im vorderen Mittelfeld („Vermin“), was es schwer macht, das dritte Album der Deutschen als DEN Durchbruch zu bezeichnen – trotz großem metallischen Einschlag und furztrockener Produktion. So reicht es „nur“ für schwache 7 Punkte.

18.04.2006
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