Metal Inquisitor - Panopticon

Review

2018 war ein furchtbares Jahr. Die Disco-Formation THE NIGHT FLIGHT ORCHESTRA setzt ihren Siegszug fort. Igitt! TRIBULATION finden mit ihrem poppigen Metal mehr Anhänger. Unerhört! Und bei Metal.de küren wir die neuste Schandtat der ABBA-Metaller zum Album des Jahres. Da fehlen einem die Worte. Man müsste etwas gegen diese Blasphemie tun. Mit der notwendigen Grausamkeit. Und dem Überraschungseffekt. Das klingt nach einem Fall für METAL INQUISITOR. Nobody expects the METAL INQUISITOR. Das liegt hauptsächlich daran, dass die deutsche Metal-Institution sich nicht an Veröffentlichungsrhythmen hält. Die Koblenzer haben nach fünf Jahren endlich wieder ein neues Album am Start.

Und was soll man von den Inquisitoren anderes erwarten als lupenreinen Achtziger-Metal. Eben. So erinnern viele Stellen wohl nicht ungewollt an „Powerslave“ . Daneben findet man Anklänge an den Speed Metal der Achtziger Jahre. Das Quintett schafft es, ihren Live-Sound auf „Panopticon“ gut einzufangen. Eine natürliche Produktion und hörbare Spielfreude sorgen dafür, dass man die Koblenzer auf der Bühne wähnt. In dieser Hinsicht überzeugt „Panopticon“ also schon mal.

Einige hervorstechende Highlights, viele gute Banger

Der Opener ‚Free Fire Zone‘ lässt aufhorchen. Die Melodien erinnern an IRON MAIDEN und die Refrains an die ersten Alben von SAXON. Damit bauen sich wohlige Assoziationen an die NwoBHM auf. Mit einem eingängigen Refrain kann die Freddy-Krüger-Hommage ‚Beyond Nightmares‘ punkten. Es ist gut möglich, dass sich die Vorab-Single zu einem Live-Hit mausert. Erwähnenswert ist noch das achtminütige Epos ‚Re-Sworn The Oath‘, welches das langsamste Stück des Albums ist und nicht so sehr auf die Live-Tauglichkeit ausgelegt ist. Allerdings wird das Stück auch bei Konzerten eine Vielzahl von geschüttelten Häuptern hervorrufen. Zu den meisten anderen Songs ist zu sagen, dass sie nicht besonders herausragen. Sie sind feines Headbang-Futter, doch beim heimischen Platten-Genuss erweisen sie sich nicht als zwingend.

„Panopticon“ ist ein Album nach Maß

Zugegeben, um die anfangs versprochene Rettung des Metals handelt es sich hier nicht. Das vorrangige Ziel von „Panopticon“ ist es, das Live-Repertoire der Koblenzer aufzufüllen. Songs wie ‚Beyond Nightmares‘ sollten wohl dauerhaft Eingang in das Live-Set der Inquisitoren finden. Aber auch die anderen Tracks werden bei den Konzerten für geschüttelte Möhren sorgen. Damit bietet „Panopticon“  das, was man sich unter einem klassischen Metal-Album heutzutage vorstellt. Nicht mehr und nicht weniger.

10.01.2019

Redakteur mit Vorliebe für Hard Rock, Heavy Metal und Thrash Metal

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