Midnight - Sweet Death And Ecstasy

Review

Die Wartezeit auf ihre neues Album haben MIDNIGHT erfolgreich mit der Mini-LP „Shox Of Violence“ verkürzt. Jetzt steht endlich die neue Langspielplatte „Sweet Death And Ecstasy“ an. Auf der weichen die Amis weit öfter von ihrem gewohnten Sound ab, als man erwarten würde.

Bereits der Opener überrascht, denn statt mit einer pfeilschnellen Speed-Granate, beginnt die Platte schleppend-hymnisch. „Crushed By Demons“ wildert schamlos im epischen Doom Metal, was sich auch in der Spielzeit von sechseinhalb Minuten niederschlägt. Die rotzigen Metal-Punk-Tage der Band werden dabei aber nicht vergessen. Die Schreie von Bandkopf Athenar sind immer noch genauso rotzig wie gewohnt. Das Gleiche gilt für die Produktion. MIDNIGHT sind sich ihrer Wurzeln bewusst, lassen auf „Sweet Death And Ecstasy“ aber gleichzeitig eine Menge neuer Einflüssen zu. Freunde von knackigen Songs in Höchstgeschwindigkeit müssen sich trotzdem keine Sorgen machen. „Penetratal Ecstasy“ und „Poison Trash“ besänftigen eure Gemüter augenblicklich. Die Epic- und Doom-Metal-Einflüsse werden erst im abschließenden „Before My Time In Hell“ wieder aufgegriffen. Nach solch stampfenden Riffs lechzen MANOWAR bereits seit Jahren.

MIDNIGHT bleiben MIDNIGHT

Die ein oder andere MOTÖRHEAD-Verbeugung können sich MIDNIGHT auch nicht verkneifen („Here Comes Sweet Death“). Der ureigene Bandsound bleibt aber trotzallem durchgehend präsent. Doch leider stellt sich beim Hören von „Sweet Death And Ecstasy“ nicht der „Hellyeah“-Modus ein, den man von den vorherigen MIDNIGHT-Platten gewohnt ist. Das liegt in erster Linie an den fehlenden Hits. Eine Menge cooler Riffs („Rabid!“) und Mitgröl-Refrains („Melting Brain“) hat das Trio zwar im Gepäck. Doch unsterbliche Szene-Hits wie „Evil Like A Knife“, „No Mercy For Mayhem“ oder „You Can’t Stop Steel“ sind Athenar und seinen Kumpanen diesmal leider nicht gelungen. Dafür fehlt einfach das letzte bisschen der Arschtritt-Attitüde, die die ersten beiden Alben ausgezeichnet hat.

Gegenüber den ersten beiden Platten mögen MIDNIGHT in Sachen Aggression ein klein wenig nachgelassen haben. Darunter leidet auch der Hitfaktor auf „Sweet Death And Ecstasy“. Im Gegenzug offenbart die Band aber auch eine Menge Musikalität, die ihr bislang kaum zuzutrauen war. Fans greifen eh zu und ein paar neue Hörer dürften dank der Epic-Doom-Einflüsse ebenfalls aufhorchen!

08.12.2017

"Irgendeiner wartet immer."

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