Minsk/ Zatokrev - Bigod (Split)

Review

Das muss Liebe sein. Direkt im Anschluss an die vorliegende Split-Veröffentlichung gingen MINSK und ZATOKREV auf eine umfassende Europa-Tour, welche durch einige solitäre ZATOKREV-Gigs, überwiegend mit den Durchstartern ZEAL & ARDOR, Ende November 2018 gerundet wird.

„Bigod“ ist eine Symbiose unter der Ägide des Post-Metal

Die Post-Metaller MINSK aus Amerika bilden den Rahmen der Split-Veröffentlichung, indem sie den ersten und letzten Song beisteuern. Mit dem ersten Stück „Invoke Revive“ lässt es die Band zunächst ruhig angehen. Erst nach rund zehn Minuten wird der Hörer mit einem post-metallischen Ausbruch belohnt. Auch das Gegenstück, das schließende „The Chalice And The Dagger“ ist eher gemächlich, überzeugt aber durch starke Melodien. Für sich genommen ist das Material von MINSK allerdings insgesamt eher unspektakulär.

Ein Ex-Kollege hat es in seiner Review zu „The Crash And The Draw“ recht gut, wenn auch etwas zu hart beschrieben:

Hier nun der Haken: Der Post(-Metal)-Mann kann in den gut 75 Minuten so oft klingen wie er möchte – bei mir regt sich nichts.

Spannender sind hingegen die Beiträge von ZATOKREV ausgefallen. „Silent Gods“ kann ohne Zweifel als Herzstück der gesamten Split-Veröffentlichung angesehen werden. Das Stück mitsamt seinen dreizehn eindrucksvollen Minuten spinnt einen klaren Spannungsbogen, der mitsamt harschen und verzweifelten Klängen sowohl dem Post-Sludge als auch erhabenen metaphysischen Erfahrungen huldigt. Anders als metaphysisch kann man die hypnotischen Chöre nämlich nur schwerlich beschreiben. Insgesamt wirkt der Song hart, episch und monumental zugleich und stellt eines der stärksten Stücke in der Bandgeschichte von ZATOKREV dar. Auch das nachfolgende „Salvatore“ erreicht diese hohe Qualität, auch wenn der Song aufgrund seines Ambientcharakters eher als Ausklang klassifiziert werden kann.

MINSK und ZATOKREV huldigen der Zahlenmystik

Im Aufbau der EP verstecken sich Anspielungen auf Dualismus und Zahlenmystik, welche durch ein sagenhaftes Artwork des Pariser Künstlers Max Loriot verbildlicht werden.
Dieser Dualismus spiegelt sich auch in der Bewertung der EP wider. Alleine der unglaublich starke zweite Track „Silent Gods“ rechtfertigt die Anschaffung der „Bigod“-Split, auch wenn die Beiträge von MINSK etwas hinter denen von ZATOKREV zurückfallen.

20.11.2018

Stellv. Chefredakteur

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