Mistress - II: The Chronovisor (Re-Release)

Review

Nachdem bereits das selbstbetitelte Debüt der Krawallbrüder MISTRESS wiederveröffentlicht worden ist, durfte auch das Nachfolgewerk eine soundtechnische Überarbeitung erfahren und steht nun um zwei Bonustracks erweitert in den Händlerregalen. Dabei hat man wieder zwei Songs gecovert und sich diesmal zum einen DARKTHRONEs „In The Shadow Of The Horns“ und zum anderen CROWBARs „Like Broken Glass“ angenommen. Letztere waren zwar noch nie mein Ding, aber auch ohne Vergleich zum Original weiß die MISTRESS’sche Version zu gefallen, was man übrigens auch vom DARKTHRONE Song behaupten kann, der trotz fett bratender Gitarren noch funktioniert.
Im Vergleich zum Erstling gibt man sich auf „Chronovisor“ zwar immer noch grindig und crustbeeinflusst, was sich deutlich in punkig-flockigen Songs wie etwa „Piss For Blood, Shit For Brains“ (was für ein Titel!) oder „Wanker Colony“ äußert. Zum anderen sprechen Songs wie das schmutzig-doomige Titelstück, das als fieses Interlude daherkommt, oder „Gotaboy“ immer noch dieselbe Sprache wie das Debüt und treiben das Sludgemoment des Sounds sogar noch etwas weiter. Und in „Hit Bottom“ haben sich sogar ein paar Black Metal Gitarren verfangen. Allerdings zeigt man bei der Intonation der Vocals jetzt ein Herz mit den Hörern, denn die gestalten sich lange nicht mehr so nervig wie noch auf „Mistress“. Dass „Chronovisor“ trotzdem nichts für zartbesaitete Gemüter ist, muss hier wohl kaum erwähnt werden. MISTRESS, oder auch die „Lords of all that is wrong“, lassen wirklich keinen Zweifel daran, dass bei ihnen in frühester Kindheit irgendetwas gravierend danebengelaufen sein muss. Anders lässt sich dieser neuerliche akustische Amoklauf mit schwerem Gerät kaum erklären. Wem bereits das Debüt gefallen hat, der wird auch an „Chronovisor“ seine helle Freude haben.

25.10.2005
Exit mobile version