Mnemic - Sons Of The System

Review

Mit ihren ersten beiden Alben haben sich die dänischen Industrial Metaller von MNEMIC einen feinen Ruf in der modernen Metal-Szene erspielt. Kalt wie FEAR FACTORY, dezente MESHUGGAH-Anleihen und doch den gewissen Pop-Faktor, der die Refrains so groß machte. Nach einem Sänger-Wechsel veröffentlichte die Band ihr drittes Album “Passenger“. Ohne Zweifel ein gutes Album, doch ging es irgendwie in der Veröffentlichungsflut 2007 unter und hallte nicht so nach wie die beiden Vorgänger. Mit “Sons Of The System“ will die Band an alte Erfolge anknüpfen. Ob das gelingt?

Irgendwie schon. Man fühlt sich schon beim eröffnenden Titeltrack irgendwie an Songs vom zweiten Album “Audio Injected Soul“ erinnert. Also viel Geballer mit eingängigem Chorus. Man meint wirklich genau die Band von 2004 zu hören, die man so geliebt hat. Allerdings ist der Sound irgendwo etwas rockiger. Man scheint das Hauptaugenmerk sehr auf der Refrain eines Songs zu legen und will diesen so groß wie möglich klingen lassen. Dies gelingt der Band auch dank Hilfe von schicken Keyboardteppichen. Das heißt aber nicht, dass MNEMIC jetzt poppig wie die letzte KILLSWITCH ENGAGE-Platte geworden sind. Die Band weiß immer noch, wie man Gas gibt und modernen Metal spielt. Ein absoluter Brecher wie “Door 2.12“ oder “Liquid“ fehlt trotzdem unter den 11 Songs. Die Dänen agieren 2009 nun mal reifer als noch 2002 oder 2004, aber diese Entwicklung zeichnete sich ja schon auf dem letzten Werk ab. Etwas schade ist auch, dass das Album gegen Mitte etwas an Klasse verliert, gegen Ende aber zum Glück wieder zulegt.
Die Trademarks der Fünf sind dennoch alle auf “Sons Of The System“ zu finden. Eine fette Produktion, Keyboards die eine kühle Atmosphäre schaffen, aber auch so manch Gesangsmelodie unterstützen, vertrackte Rhythmik und ein gewisses Popappeal.

Das vierte Album von MNEMIC sollte die Fangemeinde glücklich machen. Wieder stärker als zuvor zeigt sich hier eine Band, die die Aufmerksamkeit von früher will. An die beiden ersten Großtaten kommt man zwar nicht heran, aber dafür ist das Album doch ziemlich gut geworden.

15.01.2010
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