Mors Principium Est - Liberation = Termination

Review

Mit dem Vorgänger „The Unborn“ haben die Finnen von MORS PRINCIPIUM EST die Messlatte für sich selbst und den Nachfolger des erwähnten Killerwerkes extrem hoch gelegt. So überrascht es keinesfalls, dass die neue Scheibe der Finnen, die schon immer eher nach Schweden geschielt haben, das Niveau des Vorgängers nicht über die volle Spielzeit halten kann. Schade, schade, schade, aber bei weitem kein Beinbruch. Dafür ist das Sextett auch auf Album Numero drei einfach zu gut.

Hoch anrechnen muss man ihnen weiterhin den Mut, in einem solch ausgelatschten Genre wie dem Melodic Death Metal, das sich seit Jahren nur noch selbst reproduziert, immer innovative Kniffe einbauen zu wollen, ohne sich selbst zu kopieren. So auch auf „Termination = Liberation“. Reibt man sich zu Beginn von „The Animal Within“ noch wegen des astreinen Dancefloor-Beginns mit weiblichen Vocals verwundert die Ohren, bricht nach 15 Sekunden ein extrem heftiges Death/Thrash-Brett über einen herein, das immer wieder mit verspielten Breaks durchsetzt ist und auch nach 20 Durchläufen immer noch zu heftiger Mattenrotation einlädt. Genau so kann man einer stagnierenden Musikrichtung ihre Frische zurückgeben. Voraussetzung: Man darf keine Scheuklappen tragen.

Hinzu kommen in Form von „The Oppressed Will Rise“, „Cleansing Rain“, „The Distance Between“ und dem Quasi-Titeltrack „Terminal Liberation“ ohrwurmige, einprägsame Hits, die geschickt das beste von SOILWORK bis DARK TRANQUILLITY, von rasend knüppelnd bis hymnisch getragen mit einer eigenen, brachial-melodiösen Note versehen, die Spaß macht. Bis hierhin ist „Liberation = Termination“ also das erwartet fette Highlight und seinem Vorgänger absolut ebenbürtig. Doch leider haben sich erstmals in der Bandgeschichte auch Stücke auf den Silberling geschlichen, die zwar jeder Otto-Normal-Combo zur Ehre gereichen würden, aber für MPE-Verhältnisse nicht recht zünden wollen oder nur Stückwerk bleiben. So knüppelt ein „Finally“ unmotiviert und ohne Spannungsbogen von vorne bis hinten durch, während das Instrumental „Forgotten“ zu keiner Zeit auf den Punkt kommt, „Sinners Defeat“ nie die erwartete Hookline liefert und „It Is Done“ den Fan aufgrund seiner vielen Breaks unschlüssig zurücklässt.

MORS PRINCIPIUM EST bewegen sich somit immer noch in der 1. Bundesliga des Melodic Death, streiten sich aber neuerdings mit anderen Mitbewerbern um den nach „The Unborn“ sicher geglaubten Uefa-Cup-Platz.

15.02.2007
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