My Dying Bride - Macabre Cabaret

Review

Die Briten MY DYING BRIDE sind von der schnellen Sorte und bringen nur etwa ein halbes Jahr nach ihrem unter anderem in Deutschland gecharteten Rückkehr-Album „The Ghost of Orion“  mit der EP „Macabre Cabaret“ drei brandneue Songs heraus. Zweiter Frühling oder Überbleibsel aus Recordingsession? Es gibt eine klitzekleine Neuausrichtung, andere Sachen bleiben aber gleich. Erneut wurde mit ihrem neuen Produzenten Mark Mynett  produziert. Auf der EP soll es hauptsächlich um die zerstörerische Seite von Passion, Sex und Liebe, der Leere der Religion auf die Frage was nach dem Tod kommt, aber auch dem letztlich unerreichbaren und somit sinnlosen Streben nach wahrem Glück und wahrer Liebe, der wir als Menschen trotzdem in Sisyphus-Manier hinterher jagen, gehen. Also mit anderen Worten, es hat sich nichts geändert und MY DYING BRIDE sind noch immer nicht auf der Sonnenseite des Lebens unterwegs.

MY DYING BRIDE geben sich auf „Macabre Cabaret“ puristischer

Ähnlich wie schon auf „The Ghost Of Orion“ wird der ständische Doom immer wieder um cleane Gesangspassagen und auch ruhigere Momente, wie etwa im Mittelteil des titelgebenden Openers, erweitert. Die folkige Ausrichtung  des letzten Albums geht hier allerdings ein wenig flöten und man ist deutlich puristischer, teilweise auch ein wenig am Gothic orientiert unterwegs, wie die ganzen Synthies und die eröffnende Orgel unterstreichen. Vielleicht haben sich MY DYING BRIDE sogar ganz bewusst wieder ein wenig mehr an ihren Frühwerken hier orientiert. Die Singleauskoppung „A Secret Kiss“ bleibt ganz im Doom-Metier mit langen, schroffen Riffs im Schleichgang und diesem fiesen Bending-„Kreischen“ zwischendurch. „A Purse Of Gold And Stars“ ist dann gänzlich unmetallisch und hat mit seinen Synthesizern, einem einsamen Piano und dem Sprechgesang von Aaron mehr etwas von soundtrackmäßiger Entlassung.

Eine abwechslungsreiche, wenn auch in Teilen puristischere EP, die vielleicht keinen besonders großen Wurf oder eine Revolution im Sound von MY DYING BRIDE darstellt, aber durchaus gefällig und geschmackvoll daher kommt. Zur Überbrückung zu Live-Terminen oder vielleicht sogar einem neuen Album somit bestens geeignet.

10.11.2020
Exit mobile version