Nashville Pussy - Let Them Eat Pussy

Review

Schmutzig, schmutziger, NASHVILLE PUSSY. Die Südstaaten-Rocker fangen da an, wo AC/DC und Co. aufhören. Sie heben den ganzen Rotz auf und ferkeln sich durch ihr Album, ohne auf die Sitte oder feine Art zu achten. Hier wird von Pussies, Bier, Drogen, Fi**en und Kanonen gesungen, und hier geht die Party. Fuckin‘ Hard-Rock aus den Staaten.

Mit treibenden MOTÖRHEAD-Beats und klasse Melodien von den sechs Saiten und vom Gesang arbeiten sich die zwei Herren und zwei Damen durch… Entschuldigung, es sollte natürlich die zwei Drecksäcke und die zwei Schlampen heißen… Naja, wie dem auch sei, das Vierergespann werkelt sich mit viel Stimmung durch 1998er Debüt-Album „Let Them Eat Pussy“ und ja, ihr bekommt was, und zwar mächtig was auf die Ohren, aber so richtig. Gnadenloser Uptempo-Rock, der jeden Zahn locker prügelt und Muttis eingerostete Arschbacken zum vibrieren bringt.

Party on, und zwar vom ersten bis zum letzten Song. Neben treibendem Drumming, klasse Punk-Rock-Riffs und Hooks donnert die Chaotentruppe einen Mitsing-Chorus nach dem anderen raus. Zum Luftgitarre-Posen bestens geeignet oder zum Abhängen, öffentlichen Pöbeln und wilden Herumurinieren könnte es kaum einen besseren Soundtrack geben. Musik wie auf „Get Some“ sollte in jeder gepflegten Kneipe laufen und die Leute (zumindest jeder, der noch einen Funken Geschmack besitzt und sich noch nicht den letzten Rest Hirn rausgesoffen hat) bestellen sich glatt fünf oder zehn Whiskey mehr.

Wer das alles hier nicht nachvollziehen kann, sollte die nächste Gelegenheit nutzen und NASHVILLE PUSSY live erleben. Da bleibt kein Auge trocken, mit Garantie. Ich habe schon unzählige Metal-Konzerte erlebt, von Death- über Black- bis hin zu was-weiß-ich für Metal, aber die Intensität eines NASHVILLE-PUSSY-Auftritts ist bisher von keiner Stahltruppe getoppt worden. Sie kamen auf die Bühne, fingen an zu rocken (teilweise doppelt so schnell als auf Konserve), die Leute im Publikum flogen ununterbrochen bis zum Ende des Gigs umher und die Pussies hinterließen ein Trümmerfeld aus Bierflaschen, zerbrochenem Inventar und ausgelaugten Bangern, Surfern und Divern; ein schier unglaublich intensives Erlebnis. Diese Energie ist auf „Let Them Eat Pussy“ wunderbar eingefangen worden und jeder, dem es bei „Go Motherfucker Go“ oder „Eat My Dust“ nicht mindestens in den Eiern juckt, der ist kein echter Rocker!

Die Songs gehen ab wie Sau. Einfach, traditionell und mit etlichen Wechselsoli ausgestattet lassen NASHVILLE PUSSY die Kuh fliegen. Vor allem, wenn Sänger Blaine Cartwright (ex-NINE POUND HAMMER) loslegt, wird man automatisch zum asozialen Scheinsäufer. Der Typ hat ’ne Stimme, als ob er mit ’ner Whiskey-Buddel im Maul zur Welt kam. Unglaublich und einfach nur geil. Hard Rock, bis auch der letzte Wonderbra fällt. Cool asses, man!

Randnotiz: Die Erstauflage über Amphetamine Reptile ist schon lange ausverkauft, aber Mercury Records haben das Album 1999 neu aufgelegt.

04.09.2007
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