Nazxul - Irkalla

Review

Die Veteranen von NAZXUL melden sich geschlagene zwölf Jahre nach dem – bei uns hoch gelobten – Vorgänger “Iconoclast” mit einem neuen Studioalbum zurück. Die Australier gelten immer noch als so etwas wie ein Geheimtipp. Wer allerdings drei Alben in drei Jahrzehnten abliefert, hat vermutlich nicht das größte Interesse, aus dem Underground auszubrechen. Soll ja für Black Metal nicht die schlechteste Ausgangslage sein.

“Irkalla” wird den Erwartungen gerecht

Das neue Werk “Irkalla” bietet relativ solide NAZXUL-Kost. Wer das bisherige Material kennt, wird keinen Innovationssprung von der Band erwarten, aber erneut mit gutklassigem, atmosphärischen Black Metal, der von frühen EMPEROR oder LIMBONIC ART beeinflusst ist, belohnt. Im Vergleich zu “Iconoclast” hat sich dabei nicht wahnsinnig viel geändert. NAZXUL setzen auf pfeilschnelle Drums, die sich mit flächigen Synthie-Streichern paaren. Auf “Irkalla” ist leider der Sound ein kleines Problem, denn die Drums sind ein gutes Stück zu laut; die Vocals hingegen klingen versteckt und etwas kraftlos. Schade – sonst wäre nämlich ein Punkt mehr drin gewesen.

NAZXUL werden Underground-Fans zufrieden stellen

Das ändert allerdings nichts daran, dass NAZXUL all jene “glücklich” machen werden, die bereits die genannten Referenzen abfeiern und sich in dem Stil grundsätzlich wohlfühlen. “Irkalla” kann man sich problemlos kaufen oder einer geschätzten Person schenken, wenn’s mal etwas anderes, als die übliche, die angesagte Kost sein darf. Die schrullige Untrendiness, die NAZXUL an den Tag legen, ist nämlich ein angenehmes Gegengewicht zu all den prätentiösen Theosophen aus der Szene. “Irkalla” kann was und entwickelt sich besser, als die ersten Eindrücke vermuten lassen dürften.

21.03.2021

Redakteur | Koordination Themenplanung & Interviews

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