Nordafrost - North Arise

Review

Nordafrost zählen sicherlich zu der Riege der Black Metal Bands, die sich unumständlich und treffend mit dem Attribut „eiskalt spartanisch“ umschreiben lassen. Das sagt schon das eindeutig in die Gegend des Ursprungs dieser Bewegung einzuordnende „Ich-laufe-des-nächtens-mit-einer-Axt-durch-einen-verschneiten-Wald“-Cover aus und nicht anders verhält es sich mit den drei Dortmunder Eispickeln, die für die hier gebotene Tiefkühlkost verantwortlich zeichnen. Drums, Vocals/Gitarre und Bass, das war es. Keine oppulenten Keyboardschneestürme und keine fiepsenden Eisköniginnen. Ebensowenig finden sich hier Soli, was sehr gut zur erfrischend unterkühlten, kompromisslosen und ehrlichen Stimmung von North Arise beiträgt. Die sich an den alten Frostmeistern Immortal und Dissection orientierende Mischung aus Black und Death Riffs wird mit einigen Schneeflocken Thrash noch weiter unter null gebracht, als das innere Thermometer eh aushalten kann, und torpediert unterirdisch frostige Eiszapfen in Richtung Gehörorgane, die selbige dann nach 40 Minuten kühlzeit komplett mit Gefrierbrand durchsetzt haben. Im Gegensatz zu einigen anderen „truen“ Vertretern bleibt die Melodie aber durchaus nicht auf der spiegelglatten Strecke was noch mal zusätzliche Sympathiepunkte bringt (auch wenn es umgekehrt proportional zur Grundstimmung der Eisplatte steht). Deutlich untruer ist dagegen die Produktion ausgefallen. Der Anstrich etwaiger Unprofessionalität, die den Charakter der Werke der Genrevorreiter entscheiden geprägt hat, ist fast komplett weggeschmolzen. Zwar ist die Soundqualität für heutige Verhältnisse auf einem hohen Niveau, die nötige Härte und Kälte wird trotzdem erreicht, wie z.B. bei der herrlich wie auf gefrorener Schwarzerde marschierenden Snare. Das und die Eingängigkeit der Songs dürften für kühle acht Punkte reichen.

30.10.2004
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