Ocean Chief - Universums Härd

Review

OCEAN CHIEF müssen für Jocke Petterson so etwas wie der Ruhepol sein. Auf „Universums Härd“ frönt der umtriebige Schwede, der ansonsten nur bei Kapellen vom Schlage REGURGITATE und einer ganzen Reihe Todesmörser rumlärmt(e), Sludge Doom mit Stoner-Einschlag. Das passt ganz hervorragend zu I Hate Records, die sich bis dato nicht nur aber vor allem mit Veröffentlichungen im Doom-Sektor einen Namen machten…

…und OCEAN CHIEF nun zum zweiten Mal betreuen. Zu Beginn mäandert „Universums Härd“ (dt.: des Universums Herd) genre-treffsicher zwischen ziemlich brachial intonierter Verdammnis und einer angetrockneten Schlammpackung, reitet anschließend allerdings nicht allzu sehr auf dieser Welle weiter. „Färden“ als vierminütiges Interludium schlägt zunächst post-rockige Töne an, wie man sie eher von CULT OF LUNA in ihren ruhigeren Momenten gewohnt ist, danach beginnen OCEAN CHIEF, mit spacig-psychedelischer Note leicht bekifft zu klingen. Im Vergleich zum ersten Albumdrittel hält in vorrangig instrumentalen, kurzen Songs Entspannung Einzug. „Universums Härd“ wird locker, ohne dass an Heaviness verliert.

Trotzdem bleibt „Universums Härd“ lediglich gefällig. Dem vierten Studioalbum OCEAN CHIEFs gehen abseits groovender Tiefe und Langsamkeit schlicht die nachdrücklich überzeugenden Argumente ab, weswegen es aus dem Gros des guten Genredurchschnitts herausstechen sollte. Allerhöchstens gilt dies im negativen Sinne, wenn Drummer (!)Tobias Larsson Aggression aus seinem Gesang herausnimmt und klingt, als wollte ein besoffen lallender Trent Reznor Ozzy imitieren. Die Growls stehen ihm und OCEAN CHIEF deutlich besser zu Gesicht.

16.10.2014
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