Oceans Of Slumber - Winter

Review

OCEANS OF SLUMBER sind wahrlich nichts für Scheuklappenträger! Die Band aus Texas verquickt ganz munter unterschiedlichste Stile miteinander zu einem eigenen homogenen Mix aus Jazz, Alternative Rock, Country, Progressive Metal, Doom, Black und Death Metal. „Winter“ lautet der Titel des zweiten Albums, welches erneut einer wilden Achterbahnfahrt gleicht.

Vorneweg: Dass hier durchgehend nur äußerst fähige Musiker am Werk sind, hört man sofort. OCEANS OF SLUMBER schaffen es nicht nur, Zutaten der unterschiedlichsten Genres homogen miteinander zu verknüpfen, sondern liefern auch in sich schlüssige, technisch anspruchsvolle und spannende Kompositionen ab, die „Winter“ zu einem ganz besonderen, eigenständigen Album machen. Im Vordergrund steht natürlich Frontfrau Cammie Gilbert, deren optische Erscheinung zunächst eher an Soul (ihre berührende Stimme hat manchmal tatsächlich einen souligen Touch) denken lassen würde; ihre individuelle, traumhafte, leidenschaftlich kraftvolle Stimme thront über den komplexen, progressiven, melodischen Songs, die zugleich von einer musikalischen Eingängigkeit und wunderbaren Atmosphäre beseelt sind. Los geht es mit dem zunächst verträumten, ruhigen Titeltrack „Winter“, welcher sich in knapp 8 Minuten immer weiter aufbaut und steigert, härter wird, so dass sich zu der Stimme von Cammie noch derbe Growls von Gitarrist Sean Gary und Screams von Bassist Keegan Kelly dazugesellen, wodurch der Song an Dramatik und Dynamik gewinnt. Das folgende „Devout“ ist eine brachiale Nummer die Richtung Black Metal tendiert, während das betörende „Nights In White Satin“ ein cooles Cover von THE MOODY BLUES mit tollem Spannungsbogen ist. Die stilistische Bandbreite von OCEANS OF SLUMBER ist einfach enorm. Von wieselflinken Blast Beats bis zu doomiger Schwere, von einfachem Classic Rock bis zu progressiv vertrackten und verspielten Parts, von hartem Metal zu sanften Balladen. Von sanften Klängen vom Piano und gezupfter Akustikgitarre wie in „Lullaby“ und „Laid To Rest“, zum sludgigen „Sunlight“ bis hin zum Geknüppel in Form von „Prologue“ oder orchestral mit dem Soundtrackartigen, gefühlvollen „…This Road“. Und stets wird die Musik getragen von dieser wunderbaren, souligen Stimme. Der Sound ist modern gehalten, kristallklar und wuchtig.

Die Progressive Metaller OCEANS OF SLUMBER haben mit „Winter“ ein herausragend gutes Album erschaffen, innovativ, emotional, atmosphärisch, spielerisch topp, stilistisch vielfältig und dabei in sich schlüssig.

02.03.2016

Geschäftsführender Redakteur (stellv. Redaktionsleitung, News-Planung)

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