Ogre - Bastards Of Death

Review

Alter…Ire! Was zur Hölle ist das Ding in meinem Briefkasten? Was ist das für ein Cover? Eine brennende Welt und 3 Schatten…mit Wikingerhörnern? Also ganz ehrlich – mit ihrem Artwork haben die irischen OGRE (den Namen gibt es laut den Metal-Archives etliche Male, also Verwechslungsgefahr) mein Herz im Sturm erobert. Denn selten hatte ich beim betrachten einer CD so viele Fragezeichen im Gesicht, wie bei ihrem Wurf „Bastards Of Death“. Da liegt dem Booklet ein Pergament mit einer verstörenden Prohpezeiung bei. Lange Rede kurz: OGRE ist die drohende, nicht allzu ferne Zukunft der ganzen Menschheit und das neue Album ist eines der wichtigsten Offenbarungen seit dem Neuen Testament. Außerdem soll sich Papst Benedict XVI nach dem Hören einer Vorab-Version das Leben genommen haben. Glaub ich denen sogar, aber dazu gleich. Im Booklet gibt es dann verkohlte Leichen und Plastikpuppen, so weit das Auge reicht. Die Songs tragen Namen wie „Pig Wizard“, „Robot Bastard“, oder „Insane Decapitation By The Supreme Corpse Disposal Machine“. Und ein Blick auf die Texte legt folgende Schmankerl frei:

„Murdered.

Mouthfuls of shit and clothslines of veins,

The world is on fire and all is in flames.

Gardens with skulls and larg torsos too,

A bike found nearby and a odd looking shoe.“

Dann gibt es noch eine Zeitleiste, die einem klar macht, dass man das erste Album der Band seit 20 Jahren in den Händen halten darf. Diese sind mittlerweile auch schwitzig vor Aufregung. Nach zwei Demos und dem Debüt „Dark Filth released“ [1994], gab es erstmal „The Age of Interdimensional Travel and Cosmic Study“. Dort hat das Trio dann also nach Inspiration gesucht und seine Fähigkeiten ausgebaut. Und das beachtlich. Ich möchte in diesem Review gar nicht mal so stark auf die Musik der Band eingehen, denn Forthron The Evil (Gitarre und Vocals), John De Baptiste (Drums und Effekte) und Chewed Giblet (Bass und Vocals) verkacken auf ihrem jeweiligen Gebiet dermaßen konsequent, dass ein musikalisches Review gar nicht im Sinne des interstellaren Trios sein dürfte. Die Mischung aus Grind und Death ist schlichtweg ungenießbar und passt damit perfekt in das Konzept der Band. Ganz ehrlich – ich habe keine Ahnung, wie man dermaßen furchtbare Soli hinbekommt, es sei denn man legt Wert darauf. Das Ganze hört sich an wie ein Witz und das soll es wohl auch sein. Versteht mich nicht falsch – ich feiere diese Veröffentlichung hart! Denn so etwas ist mir einfach noch niemals untergekommen. Daher kann man sich bei der Bewertung Wahlweise auch eine 10 für das Gesamtkonzept denken – es ist halt nur keine Musik.

Wer jetzt gar nicht weiß, was hier eigentlich passiert, kann sich einfach die Doku (!) geben, die die Band zum Album veröffentlicht hat – dort werden auch alle Songs mit Dystopischen Filmausschnitten untermalt und von „Interviews“ mit der „Band“ aufgelockert. Einfach mal auf sich wirken lassen. Ganz großes…was auch immer ist das alles und sogar noch abgefahrener, als was GWAR einem auftischen. Ohne die Musik halt.

10.07.2014
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