Praying Mantis - Katharsis

Review

PRAYING MANTIS werden oft in einem Atemzug mit der NWoBHM genannt. Begründet ist dieser Sachverhalt durch die Platte „Time Tells No Lies“ aus dem Jahre 1981. Diverse Streitigkeiten und Veränderungen in der Band sorgten dafür, dass PRAYING MANTIS die Gunst der Stunde nicht nutzen konnten und in der Versenkung verschwanden. Die Brüder Chris und Tino Troy sind die verbliebenden Zeugen dieser Zeit. Seit 2013 hat sich die Bandbesetzung und der Sound stabilisiert und PRAYING MANTIS tummeln sich im melodischen Rock. 2022 steht das zwölfte Werk mit Namen „Katharsis” zur Veröffentlichung bereit.

„Katharsis” ist das dritte Werk mit John Cuijpers am Mikrofon

2013 hat John Cuijpers das Mikrofon bei PRAYING MANTIS übernommen. Einige bekannte Namen waren in der Geschichte der Band am Mikrofon aktiv: Bernie Shaw (URIAH HEEP) oder auch Paul Di’Anno (ex-IRON MAIDEN)waren Vorgänger von Cuijpers.

Wie „Legacy“ und „Gravity“ ist auch „Katharsis“ zwischen melodischen Rock und Stadionrock mit gelegentlichen Hard-Rock-Anleihen zu verorten. „Cry For The Nations” als Opener ist ein perfektes Exemplar für den Sound auf „Katharsis”. Rund und melodisch inklusive dem dazugehörigen eingängigen Refrain erklingt „Cry For The Nations”. Im AOR-Gewand kommen „Closer To Heaven” und „Non Omnis Moriar“ daher, “Ain’t No Rock ‘N’ Roll In Heaven” und „Long Time Coming” legen etwas an Härtegrad zu, ohne den Fokus auf Melodie und Eingängigkeit zu vernachlässigen.

Die auf ein melodisches Rockalbum gehörende Ballade nennt sich „Sacrifice“. „Wheels In Motion”, „Masquerade” und „Find Our Way Back Home” bewegen sich zurück zum vorherrschenden melodischen AOR-Sound. In Richtung Zielgrade legen die Herren einen dezenten Härtegrad zu, “Don’t Call Us Now” hat neben dem vorherrschenden Stadionrock die ein oder andere Hard-Rock-Anleihe zu bieten. Mit dem bekannten AOR-Sound setzt „The Devil Never Changes” den Schlusspunkt.

PRAYING MANTIS liefern solides melodisches Rock-Album

PRAYING MANTIS liefern mit „Katharsis“ ein solides melodisches AOR-Werk, welches gelegentliche Hard-Rock-Anleihen aufweist. Damit knüpft das Quintett genau da an, wo mit „Gravity“ aufgehört wurde. Die Truppe weiß wie Stadionrock zu schreiben und zu produzieren ist und vermeidet Ausreißer. Den ein oder anderen Ausreißer nach oben hätte  „Katharsis“ vertragen können. Die Scheibe läuft ohne große Hits durch und hat keine Langzeitwirkung. Menschen, die in Richtung Hard Rock oder NWoBHM tendieren, dürften mit der Scheibe nicht glücklich werden. Die Anhängerschaft von melodischen Stadionrock sollte das Werk antesten, jedoch keine großen Highlights erwarten.

06.02.2022

Ein Leben ohne Musik ist möglich, jedoch sinnlos

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