Protector - Excessive Outburst Of Depravity

Review

Vielleicht kann man zurecht behaupten, das Sub-Genre Blackened-Thrash-Metal wurde in einer Autostadt in Niedersachsen erfunden. Jedenfalls beglücken PROTECTOR aus Wolfsburg bereits seit Mitte der 1980er die Gemeinde mit ihren biestigen, rasend schnellen und hundsgemeinen Songs, die durchaus auch an DESASTER erinnern.

Abgründe tun sich auf

Schon der Opener auf “Excessive Outburst Of Depravity”, der neuen PROTECTOR-Platte, zitiert die älteren SLAYER, während Sänger Martin Missy seinen Anteil in Sachen Todesmetall mehr denn je hinzugibt. Auch sticht sofort die verhältnismäßig glasige Produktion ins Auge. Zumindest wenn man Vergleiche zum Vorgänger “Summon The Hordes” ziehen möchte. Dennoch sorgen die großartigen Uptempo-Beats und stampfenden Double-Bass-Attacken für einen erdigen, abgründigen Klang.

PROTECTOR erfinden sich nicht neu

Letztlich konnte man über diese Band ohnehin noch nie schlechte Dinge sagen und das ändert sich mit “Excessive Outburst Of Depravity” sicherlich nicht. Es wird gekeift, es wird gegrunzt, die schmierigen Thrash-Licks lassen jede Freundin und jeden Freund dieses Genres frohlocken. Auch wenn von der ursprünglichen Besetzung nach vielen Wechseln und einer Re-Union nicht mehr viel übrig ist, zeichnet sich das Quartett doch durch eine gewisse Eigenständigkeit aus.

“Excessive Outburst Of Depravity” macht schlechte Laune und eignet sich für jede Party

Am Ende steht eine weitere, gute Thrash-Metal-Scheibe aus dem Hause PROTECTOR im Plattenschrank, die aufgrund der düsteren bis wütenden Boshaftigkeit sicherlich niemandes Sonne aufgehen lässt. Wegen des hohen Tempos und der Moshpit-Arrangements hält es einen bei tollen Songs wie “Pandemic Misery” (ein Schelm …) oder “Infinite Tyranny” kaum auf dem Stuhl und man kann das Genick bestens dazu knacken lassen.

Ein wenig zu gleichförmig kommen die Stücke bei einer Spielzeit von fast fünfzig Minuten dann aber doch daher (mit Ausnahme von “Thirty Years Of Perdition”), womit das Album dem noch immer unsterblichen Band-Klassiker “Golem” nicht das Wasser reichen kann und sich nur unweit, aber doch oberhalb des Durchschnitts findet.

30.06.2022

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